Karsai will Opium-Handel in Afghanistan stoppen Montag, 7. Januar 2002 / 07:19 Uhr aktualisiert: 14:08 Uhr
Washington - Hamid Karsai, Chef der afghanischen Interimsregierung,
will den Drogenhandel im Land auslöschen. Allerdings sei dies
schwierig, wenn es nicht zugleich gelinge, die durch Jahre langen
Bürgerkrieg zerstörte Landwirtschaft des Landes wieder aufzubauen.
Dazu seien Investitionen und finanzielle Hilfen des Auslands nötig,
erklärte Karsai gegenüber dem US-Fernsehsender NBC. Zur
Eliminierung des Opium-Handels werde die Interimsregierung alle
Mittel einsetzen.
Dem afghanischen Volk müsse aber ein gutes Leben, eine gute
agrarwirtschaftliche Basis und eine Chance für eine wieder
funktionierende Wirtschaft erhalten. Ohne dies alles werde es kaum
möglich sein, den Anbau von Schlafmohn und den Drogenschmuggel
wirksam einzudämmen, fügte Karsai hinzu.
Die inzwischen durch Militärgewalt abgesetzte radikalislamische
Taliban-Regierung galt in Washington als Drogenschieber-Regierung,
obwohl die Taliban im vergangenen Jahr den Anbau von Schlafmohn als
Quelle für Rohopium verboten hatte. Nach Einschätzung von
US-Experten sind in Afghanistan trotzdem noch riesige Mengen von
Opium vorhanden, dem Grundstoff für Heroin.
(bb/sda)
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