Keine Einigung auf Neuwahlen Samstag, 2. Juli 2005 / 09:07 Uhr
La Paz - Das bolivianische Parlament hat sich nicht auf Neuwahlen noch in diesem Jahr einigen können.
 Die Indios erheben schwere Vorwürfe und verlangen Neuwahlen.
Ein baldiger Urnengang und mehr Einfluss auf die Politik des Landes gehören zu den Forderungen der verarmten Indio-Bevölkerung Boliviens.
Die Indios hatten im vergangenen Monat mit Massenprotesten den Sturz des Präsidenten Carlos Mesa erzwungen. Führende Vertreter des Kongresses sagten, sie hofften darauf, sich bei einem Treffen am Montag auf die Abhaltung von Parlamentswahlen parallel zur für Dezember geplanten Präsidentenwahl einigen zu können.
"Es gibt keine Alternative"
Anführer der Protestbewegung drohten mit neuerlichen Demonstrationen. "Es gibt keine Alternative zu einer sofortigen Auflösung des Parlaments", sagte Abel Mamani, Vorsitzender der Nachbarschaftsräte in der besonders widerständigen Stadt El Alto. "Wenn das nicht geschieht, kehren wir auf die Strassen zurück."
Die Indios klagen, dass vor allem die weisse Bevölkerung europäischer Abstammung von der privatwirtschaftlichen Ausbeutung der riesigen Gasvorkommen des Landes profitiert. Sie fordern eine Verstaatlichung des Energiesektors und eine Überarbeitung der Verfassung, in der ihnen mehr Rechte garantiert werden sollen.
Dagegen verlangen die reichen Provinzen im Osten des Landes mehr Autonomie gegenüber der Zentralregierung. An dem Konflikt war bereits der Vorgänger des im Juni gestürzten Mesa gescheitert.
(kst/sda)
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