IRAK
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Kerbala: 21 Tote nach Autobombenanschlag

Sonntag, 7. Mai 2006 / 10:47 Uhr

Kerbala - Bei einem Autobombenanschlag im Zentrum der schiitischen Stadt Kerbela im Süden des Iraks sind 21 Menschen getötet worden.

Die schiitische Pilgerstadt Kerbala.

Weitere 53 Menschen seien verletzt, teilte die Polizei mit. Das Attentat wurde in der Nähe der zentralen Busstation verübt, die wiederholt Ziel von Anschlägen war. Sie wurden sunnitischen Milizen zur Last gelegt, denen vorgeworfen wird, einen Bürgerkrieg auslösen zu wollen.

Kerbela zählt mit Nadschaf zu den Zentren der irakischen Schiiten. In der rund 110 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Stadt stehen zwei Schreine, die zu den wichtigsten Stätten der schiitischen Moslems weltweit gehören.

Anschläge in Bagdad

Ungefähr zur selben Zeit wurden zudem zwei Autobombenanschläge in Bagdad verübt. Ein Attentat galt im hauptsächlich sunnitischen Viertel Aadhamija einer Patrouille der irakischen Armee. Dabei seien drei Menschen getötet und zehn verletzt worden, teilte die Polizei mit.

Die zweite Bombe explodierte ebenfalls im Norden der Stadt auf einer grossen Strassenkreuzung und tötete einen Zivilisten. Fünf Menschen wurden verletzt. In der Nähe der Kreuzung liegen eine grosse sunnitische Moschee und das Büro einer Regierungszeitung.

Leichen entdeckt

Zudem wurden in Bagdad die Leichen von 43 erschossenen Männern gefunden. Alle Opfer seien an den Händen gefesselt und durch einen Kopfschuss getötet worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.

Die Leichen seien innerhalb von 24 Stunden in zwei Vierteln der irakischen Hauptstadt aufgefunden worden. Zu den Hintergründen lagen keine gesicherten Informationen vor. Die Behörden vermuteten einen Zusammenhang mit den Religionsunruhen zwischen sunnitischen und schiitischen Moslems.

Nach einem Anschlag auf ein schiitisches Heiligtum im nordirakischen Samarra im Februar war es tagelang zu heftigen Kämpfen zwischen Schiiten und Sunniten im Land gekommen.

(ht/sda)