Kinderpornografie und Spam am häufigsten angezeigt Dienstag, 30. Juni 2009 / 10:18 Uhr
Bern - Kinderpornografie und Spam-Mails sind der häufigste Grund für eine Verdachtsmeldung an die Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK). Insgesamt gingen bei der KOBIK im letzten Jahr 6505 Verdachtsmeldungen ein.
Immer häufiger angezeigt werden Wirtschaftsdelikte.
Das sind weniger als 2007, als wegen mehreren Wellen von Spam-Mails insgesamt 10'196 Verdachtsmeldungen registriert wurden. Laut Bundesamt für Polizei (fedpol) hält sich die Zahl der Hinweise aus der Bevölkerung «auf einem konstant hohen Niveau», wie das fedpol mitteilte.
Die Meldungen betreffen in erster Linie Kinderpornografie (15,8%) sowie Pornografie im Internet, die mangels Filter («Adultcheck») zugänglich ist (14,1%). Der «Adultcheck» soll Minderjährige vor pornografischen Internetseiten schützen.
Fast ein Viertel der Meldungen (23,5 Prozent) entfielen auf die seit dem 1. April 2007 strafbare Verbreitung unerwünschter E-Mails. Immer häufiger angezeigt werden Wirtschaftsdelikte wie betrügerische Gratisangebote, Vorschussbetrug oder Phishing.
Verurteilungen häufig
Die KOBIK hat 2008 insgesamt 336 Dossiers an in- und ausländische Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet. 178 Fälle betrafen die Schweiz: Mit Ausnahme von Appenzell Innerrhoden und Obwalden wurden sämtliche Kantone mit Verdachtsdossiers bedient. In der Regel kommt es dabei laut fedpol zu einer Verurteilung.
In den sechs Jahren ihres Bestehens hat die KOBIK insgeamt 44'500 Meldungen verarbeitet und aufgrund eigener Recherchen über 1500 Verdachtsdossiers erstellt. Allgemein stellt die Stelle eine «Professionalisierung der Täter und ihrer Methoden ab». Wichtig sei deshalb eine intensive Prävention, heisst es im Jahresbericht 2008.
(ht/sda)
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