RECHT
Anzeige
Kolumbien: Uribe darf wieder kandidieren

Donnerstag, 20. Oktober 2005 / 10:10 Uhr

Bogotá - Der kolumbianische Präsident Alvaro Uribe darf bei der nächsten Wahl im Mai 2006 für eine zweite Amtszeit kandidieren.

Der kolumbianische Präsident Alvaro Uribe.

Dies entschied das Verfassungsgericht am Mittwochabend in Bogotá. Das Urteil, das von dem Gerichtspräsidenten Manuel José Cepeda verlesen wurde, war seit Monaten mit Spannung erwartet worden. Uribe, der den bürgerkriegsähnlichen Konflikt in seinem Land vor allem mit militärischen Mitteln lösen will, gilt als klarer Favorit bei der Wahl im März Jahres.

Laut Umfragen kann er zurzeit mit etwa 70 Prozent der Stimmen rechnen. Die von ihm initiierte Verfassungsänderung hatte Uribe unter anderem damit begründet, dass die Beilegung des seit mehr als 40 Jahren andauernden bewaffneten Konflikts eine kontinuierliche Politik von mehr als vier Jahren erfordere.

Bruch mit der Tradition

Sollte er die Wahl gewinnen, würde seine zweite Amtszeit 2010 enden. Die Entscheidung der Richter bricht mit dem traditionellen Verbot der unmittelbaren Wiederwahl eines Staatschefs in Kolumbien.

Das Verbot war seit dem 19. Jahrhundert in Kraft. Das Verfassungsgericht hatte sich vor allem mit Zweifeln an der Rechtmässigkeit mehrerer Abstimmungen im Parlament über die Verfassungsänderung zu befassen.

(ht/sda)


Artikel-Empfehlungen:

7.Dez 07:47 Uhr
Kolumbiens Regierung und ELN-Rebellen treffen sich
Kolumbiens Geheimdienstchefs entlassen26.Okt 10:22 Uhr
Kolumbiens Geheimdienstchefs entlassen
8.Sep 10:12 Uhr
Friedensabkommen mit Linksguerilla
Massaker in Kolumbien25.Aug 07:35 Uhr
Massaker in Kolumbien
Paramilitärs legen Waffen nieder1.Aug 22:39 Uhr
Paramilitärs legen Waffen nieder
27.Jul 11:29 Uhr
Rebellen bekommen demilitarisierte Zone