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Kometenjäger «Rosetta» verabschiedet sich

Freitag, 13. November 2009 / 18:28 Uhr

Bern - Nach einem letzten Vorbeiflug an der Erde ist die Weltraumsonde Rosetta am Freitagmorgen für immer ins All entschwunden. Mit an Bord ist auch eine berühmte Bernerin namens «Rosina».

Die Weltraumsonde Rosetta ist am Freitagmorgen für immer ins All entschwunden.

Bei «Rosina» handelt es sich natürlich nicht etwa um einen Menschen, sondern um ein hochkompliziertes Messgerät, das von Berner Forschern entwickelt wurde. Das Massenspektrometer misst Kometenstaub und bestimmt, aus welchem Material die Teilchen sind.

Ein Verdienst der Berner Forscher war es, ein solches Gerät zu entwickeln, das auch im Weltall funktioniert, möglichst klein und leicht ist und extreme Bedingungen aushält.

Bei ihrem letzten Vorbeiflug, einem sogenannten «swing by», nimmt «Rosetta» ausreichend Geschwindigkeit auf für ihre Weiterreise ins äussere Sonnensystem. Planmässig um 8.45 Uhr raste Rosetta südlich der indonesischen Insel Java mit einem Abstand von rund 2480 Kilometern an der Erde vorbei, wie die europäische Weltraumorganisation esaauf ihrer Homepage vermeldete.

Mit 61'000 Stundenkilometer macht sich die Sonde nun auf zu ihrem Ziel, dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko, den sie 2014 erreichen soll. Diesen wird sie umkreisen und ein Landemodul auf ihm absetzen. Der Komet ist über 480 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

Ursprünglich hätte Rosetta bereits 2003 zum Kometen Wirtanen geschickt werden sollen. Wegen eines Fehlstarts der Trägerrakete fiel das Projekt flach. Am 2. März 2004 wurde «Rosetta» schliesslich mit einem Bilderbuchstart auf den Weg gebracht zu ihrem neuen Reiseziel, dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko.

(smw/sda)


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