Konferenz gegen Antisemitismus erneuert Sonntag, 8. Juli 2007 / 15:06 Uhr aktualisiert: 16:23 Uhr
Seelisberg - 60 Jahre nach der internationalen Dringlichkeitskonferenz gegen den Antisemitismus von 1947 in Seelisberg UR haben die Schweizer Verantwortlichen der christlichen und jüdischen Glaubensgemeinschaften die Zusammenarbeit gefestigt.
Vor sechzig Jahren wurden die sogenannten Seelisberger Thesen beschlossen.
In Seelisberg UR, dem damaligen Ort der Konferenz, unterzeichneten Vertreter der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) und des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) die «Gemeinsame Erklärung zur Bedeutung jüdisch-christlicher Zusammenarbeit heute».
Die Unterzeichner verpflichten sich darin, dass sie auch in Zukunft jeder Diskriminierung auf Grund von ethnischer Zugehörigkeit oder Glaubensüberzeugung entgegentreten. Weiter wollen SBK, SEK und SIG an der sensiblen Beziehung zwischen den jüdischen Gemeinden und den christlichen Kirchen unablässig arbeiten.
Integration der Muslime gefordert
Die gegenseitige Verständigung soll gesucht und der theologische Dialog weitergeführt werden, heisst es in der Erklärung weiter. Zugleich riefen die Kirchen- und Gemeindevertreter auch dazu auf, die in der Schweiz wohnenden Muslime in die Gesellschaft zu integrieren.
Das Verhältnis der evangelisch-reformierten und römisch-katholischen Kirche gegenüber dem Judentum sei grundsätzlich verändert worden, stellten Alfred Donath (SIG), Thomas Wipf (SEK) und Bischof Kurt Koch (SBK) in ihrem Reden beim Festakt zum 60-Jahr-Jubiläum in Seelisberg gemeinsam fest.
Überwindung des Antijudaismus
Die Seelisberger Konferenz von 1947 beschloss die sogenannten Seelisberger Thesen. Diese waren ein Aufruf zur Überwindung des kirchlich tradierten Antijudaismus. Gleichzeitig wurde in Seelisberg der Beschluss zur Gründung des Internationalen Rates der Christen und Juden gefasst.
(ht/sda)
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