RECHT
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Kroatischer Innenminister zurückgetreten

Samstag, 29. Dezember 2007 / 20:10 Uhr

Zagreb - Der kroatische Innenminister Ivica Kirin ist zurückgetreten, weil Fotos ihn mit dem mutmasslichen Kriegsverbrecher Mladen Markac bei der Wildschweinjagd zeigen. Markac wurde inzwischen festgenommen.

Der Rücktritt von Ivica Kirin hat vor allem symbolischen Wert.

«Ich betrachte es als meine Verpflichtung angesichts der Umstände, in denen ich mich mit Blick auf General Markac befand», erklärte Kirin zu seinem Rücktritt. Die kroatische Polizei hatte zuvor auf Anweisung des UNO-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag den früheren General Markac festgenommen.

Am Donnerstag hatten kroatische Zeitungen Bilder des Ex-Generals zusammen mit Kirin bei der Wildschweinjagd veröffentlicht. Kirin sollte eigentlich dafür sorgen, dass Markac die Auflagen des Haager Tribunals bis zu seinem Prozessbeginn einhält.

Demnach durfte der Ex-General sein Haus in Zagreb nicht verlassen. Der Rücktritt des Innenministers hat vor allem symbolischen Wert, da Mitte Januar sowieso eine neue Regierung in Kroatien ihr Amt antritt.

Markac hatte sich 2004 dem Haager Tribunal gestellt, durfte sich aber bis zu Beginn seines Prozesses in Kroatien aufhalten. Er wird für den Tod von mindestens 150 Serben während des Feldzugs der kroatischen Armee 1995 in der damals überwiegend von Serben bewohnten Krajina verantwortlich gemacht. Der Prozess soll im Frühjahr beginnen.

(bert/sda)