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Kundgebung gegen die Südanflüge in Zürich-Kloten

Samstag, 31. Januar 2004 / 13:56 Uhr

Kloten - Tausende haben sich beim Flughafen Zürich-Kloten zu einer Kundgebung versammelt. Sie protestieren gegen die Südanflüge über ihre Wohngemeinden, die ab Frühjahr noch häufiger werden dürften.

Die Südanflüge werden sich im Frühjahr noch mehren.

Die Demonstrierenden zogen mit gelben Ballons in der Hand vom Balsberg zum Flughafen. Am Demonstrationszug beteiligten sich auch diverse Behördenvertreterinnen und -vertreter aus betroffenen Gemeinden.

Aus Zürich, wo vor allem der nördliche Stadtkreis Schwamendingen unter Südanflügen leidet, kamen drei der neun Stadträte an die Demo, darunter Stadtpräsident Elmar Ledergerber.

Zur Kundgebung aufgerufen hat - wie bei der vergleichbaren Grossdemo im letzten Juli in Zürich - der Verbund Flugschneise Süd - Nein.

In einer Petition, die laut den Veranstaltern der für den Flughafen zuständigen Regierungsrätin Rita Fuhrer übergeben wird, verlangen sie neben einem sofortigen Stopp der unsinnigen Südanflüge auch den Verzicht auf das im Bau befindliche Instrumentenlandesystem (ILS) der Piste 34.

Gemäss den Plänen des Flughafens soll bis April die erste Stufe des ILS realisiert sein. Dank dieser Navigationshilfe können die Flugzeuge im Südanfluge am Morgen zwischen 6 und 7 respektive 9 Uhr (an Wochenenden) auch bei schlechterer Witterung landen. Bis Herbst soll dann die 2. Stufe des ILS noch wetterunabhängigere Südanflüge bringen.

Seit Ende Oktober, als die Südanflüge begannen, sind am Flughafen Zürich 1014 Flugzeuge von Süden her gelandet - 3,5 Prozent aller Landungen am Flughafen. Wegen Nebel konnten nur an 40 von möglichen 94 Tagen Südanflüge stattfinden. Beim gegenwärtigen Sichtanflug auf Piste 34 (ohne ILS) müssen die Piloten eine Sicht von mindestens 4,5 Kilometern haben, damit Südanflüge möglich sind.

(rr/sda)