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Langsame Verbesserung der Luftqualität

Montag, 5. September 2005 / 17:40 Uhr

Genf - Die Qualität der Alpenluft hat sich in den letzten Jahren wieder leicht verbessert.

Die Luft in den Alpen wird seit 1995 regelmässig untersucht.

Nach wie vor werden aber in den Westalpen zwischen Genf und dem Aosta-Tal zwei von drei Schweizer Grenzwerten und die europäischen Zielwerte regelmässig überschritten.

Diese Bilanz ziehen die Kantone Genf, Waadt und Wallis, die französischen Departemente Ain, Savoyen und Hochsavoyen sowie das Aosta-Tal im Rahmen einer grenzüberschreitenden Analyse zur Luftverschmutzung.

Diese Regionen präsentierten am Montag in Genf unter dem Namen «Transalp´air 2004» einen Überblick über die Entwicklung der Luftqualität seit 1995.

Grund für die Zusammenarbeit sei die Feststellung, dass die Luftverschmutzung keine Grenzen kenne und die jeweiligen nationalen Erhebungen die Realität in diesen Regionen nur unvollständig widerspiegelten, hiess es.

Ermutigende Bilanz

Die Bilanz ist teilweise ermutigend: Der Anteil der Stickoxide (NO2) ist seit zehn Jahren erstmals unter die schweizerischen und europäischen Grenzwerte gesunken.

Die Ozonwerte (O3) sind nach dem Höhepunkt im Hitzesommer 2003 wieder rückläufig.

Gesamthaft stabil geblieben ist in den untersuchten Alpentälern und den Gebieten rund um den Genfersee die Entwicklung beim Feinstaub.

Beim Ozon und beim Feinstaub habe man aber starke regionale Unterschiede festgestellt, hiess es.

Stärker belastet als der Kanton Genf

Aosta sei etwa dreimal stärker durch Ozon belastet als der Kanton Genf, erklärten die Verantwortlichen für die Luftreinhaltung in diesen Regionen vor den Medien.

So wurde in Aosta 2004 an 151 Tagen eine Ozonkonzentration von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen, während es in Genf bei der Messstation mit der stärksten Belastung 59 Tage waren.

Diese Feststellung gilt auch für den Feinstaub. In der 35 000 Einwohner zählenden Alpenstadt im Aosta-Tal wurde der Grenzwert für Staubpartikel von unter 10 Mikrometern Grösse an 35 Tagen überschritten.

Dagegen zählte Genf (rund 420 000 Einwohner) an vier Messstandorten zwischen 0 und 15 Tage mit zu hohen Feinstaub-Konzentrationen.

(rr/sda)