LEICHTATHLETIK
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Leichtathletik: Fünfter SM-Titel für Chantal Dällenbach

Donnerstag, 20. Mai 2004 / 21:42 Uhr
aktualisiert: 22:01 Uhr

Die französisch-schweizerische Doppelbürgerin Chantal Dällenbach (42) und der Tessiner Ivan Pongelli (26) gewannen im Rahmen des Auffahrts-Meetings in Langenthal die Schweizer Meistertitel über 10 000 m.

Auffahrts-Meeting in Langenthal.

Chantal Dällenbach holte in 35:03,09 bereits ihre fünfte Goldmedaille über 10 000, die vierte in Serie. Sie liess den nächstplatzierten Claudia Oberlin (LC Zürich) und Isabelle Florey (CA Sierre) keine Chance. Mit dieser Zeit war Dällenbach allerdings nicht die schnellste Schweizerin auf dieser Distanz am Auffahrts-Tag: Mirja Jenni-Moser lief an den deutschen Meisterschaften in Borna 33:14,36.

Ivan Pongelli (Virtus Locarno/30:25,25) sicherte sich in Abwesenheit von Vorjahressieger Ivan Gisler den ersten 10 000-m-Titel. Silber und Bronze gingen an Tarcis Ançay (CS-13-Etolies Sion) und Bruno Invernizzi (Virtus Locarno).

Beim eigentlichen Meeting standen gut eine Woche vor Beginn der Qualifikationsperiode bei herrlichem Sonnenschein die Olympia-Kandidaten Christian Belz und Anita Brägger im Mittelpunkt des Interesses. Der 29-jährige Belz, der im vergangenen Jahr an den Weltmeisterschaften in Paris über 5000 m den Final (13.) erreicht hatte, unterzog sich über 1000 m einem Schnelligkeitstest. Mit 2:26,00 verpasste der Läufer des ST Bern die persönliche Bestzeit aus dem Vorjahr um 28 Hundertstel, womit er im von Ramon Wächter (LAR-TV Windisch) gewonnenen Rennen Siebenter wurde.

Belz war mit seinem ersten Bahn-Wettkampf der Saison sehr zufrieden. "Da ich im März an einer Verletzung laborierte (Sehnenansatzentzündung im Knie -- Red.), habe ich im Mittelstrecken-Bereich noch Defizite", sagte der Schweizer Rekordhalter über 3000 m Steeple. Dennoch sei er in die Nähe der Bestleistung gelaufen.

Wie sieht er seinen Formstand gegenüber 2003? "Im Training habe ich das Gefühl, dass ich mindestens so weit bin wie im Vorjahr." Erst die Rennen seien jedoch ein wirklicher Test. Durch die Verletzung habe er ungefähr einen Monat verloren, fuhr er fort.

Erstmals richtig ernst gilts für Belz, der sich in Kenia und Italien auf die Saison vorbereitet hatte, am 2. Juni in Mailand, wo er die Olympia-Limite über 5000 m (13:25,40) anpeilt. Zehn Tage später strebt er in Watford (Eng) die Limite über 10 000 m (28:06,00) an.

Belz´ Freundin Anita Brägger startete ebenfalls über 1000 m. Die 800-m-Spezialistin siegte zwar souverän, mit 2:44,26 war sie allerdings über drei Sekunden langsamer als am vergangenen Samstag in Thun. Ihre Bestzeit von 2001 verpasste die 31-jährige Urnerin gar um über sechs Sekunden.

"Ich wäre gerne unter 2:40 gelaufen", ärgerte sich Brägger, die über mangelnde Unterstützung ihrer Konkurrentinnen klagte. Die ersten 200 m wurden mit rund 34 Sekunden extrem langsam absolviert. Brägger hinterliess aber auch auf den letzten Metern keinen unwiderstehlichen Eindruck, der Kick fehlte.

"Ich habe noch nicht allzu viel Schnelles gemacht", erklärte die zweifache WM-Halbfinalistin (2001 und 2003), die am Wochenende in den SVM-Halbfinals über 400 und 800 m starten wird. Die Olympia-Limite nimmt sie erstmals am Pfingstmontag in Rehlingen (De) ins Visier.

Hochspringer Martin Stauffer (LC Zürich), der als Mitglied der SLV-Leistungsgruppe ebenfalls Hoffnungen auf Athen hegen kann, realisierte solide 2,20 m. Cédric El-Idrissi und Alain Rohr, Olympia-Kandidaten über 400 m Hürden, mussten auf einen Start über 300 m Hürden verzichten: El Idrissi leidet an einer leichten Verhärtung im Oberschenkel, Rohr plagt eine Kieferhöhlenentzündung.

(pt/Si)