LEICHTATHLETIK
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Leichtathletik: Jerome Young war halt doch gedopt

Donnerstag, 25. September 2003 / 21:24 Uhr
aktualisiert: 23:22 Uhr

Das nationale Olympische Komitee der USA (USOC) hat am Donnerstag erstmals bestätigt, dass Jerome Young in der Saison 1999 positiv auf Steroide getestet worden war. Damit scheint die Aberkennung des 4x400-m-Goldes der USA in Sydney unausweichlich.

Jerome Young war gedopt.

USOC-Präsident Bill Martin erklärte, Jerome Young sei als einer der 24 Athleten identifiziert worden, die den Dopingfahndern vor den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney ins Netz gingen. Young war trotz des Dopingbefundes im Jahre 1999 nicht obligatorisch für zwei Jahre gesperrt worden und hatte mit der amerikanischen 4x400-m-Staffel die Goldmedaille geholt.

Der amerikanische Leichtathletik-Verband (USATF) hatte mit Verweis auf seine Regeln diesen und 23 andere Dopingfälle bis vor kurzem verschwiegen und sich dabei auf US-Gesetze berufen, welche die Weitergabe von Dokumenten untersagt. USATF bezog sich dabei auch auf den Obersten Sportgerichtshof CAS, der einen USOC-Antrag vor einigen Monaten abgelehnt hatte, den Verband zur Offenlegung zu zwingen.

"Die Identifikation des Athleten ist ein grosser Durchbruch", erklärte Arne Ljungqvist, Vorsitzender der Medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), "der Fall kann nun wieder aufgerollt und abgeschlossen werden." Für IOC-Präsident Jacques Rogge handelt es sich "um eine entscheidende Entwicklung in diesem lange Zeit rätselhaften Fall."

Ohne die Preisgabe des Namens hätte das IOC keine rechtliche Handhabe gegen Young gehabt. Der US-Läufer hatte bei den Weltmeisterschaften in Paris auf seiner Paradestrecke den Titel gewonnen und war nach dem Sieg durch einen Bericht der "Los Angeles Times" über die Affäre in den Blickpunkt gerückt.(bert/Si)