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Lufthansa greift wegen Konjunkturkrise zu neuen Einschnitten

Mittwoch, 19. Februar 2003 / 20:40 Uhr

Frankfurt - Wegen der sich weiter verschlechternden Konjunktur legt die Lufthansa weitere zehn Flugzeuge still. Zudem kürzt die Airline ihre Investitionen um 200 Mio. Euro und verhängt einen Einstellungsstopp.

Die fortdauernde schlechte Wirtschaftslage und die Krise im Weltluftverkehr haben die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns massiv beeinträchtigt, teilte Lufthansa-Chef Jürgen Weber mit.

Der seit Herbst zu verzeichnende Rückgang der Zahl der Geschäftsreisenden und der Durchschnittserlöse bei Passagierflügen habe sich zu Beginn des Jahres weiter verschärft. Zudem habe der Rohöl-Preis neue Höchststände erreicht.

Ein Irak-Krieg würde unser Passagieraufkommen - und damit auch die Erlöse - weiter schrumpfen lassen. Das macht schnell umzusetzende zusätzliche Massnahmen erforderlich, kündigte Weber an. Bereits im Januar 2003 hätten die Erlöse unter dem Vorjahreswert gelegen, obwohl die Passagierzahlen leicht gestiegen seien.

Geplant sei, den Cashflow im laufenden Jahr um rund 100 Mio. Euro zu erhöhen, teilte die Lufthansa mit.

Ab sofort gelte ausserdem wieder ein Einstellungsstopp im Konzern. Die Kapazitätsreduzierung um weitere zehn Flugzeuge betreffe den Deutschland- und Europa-Verkehr. Insgesamt würden damit in den kommenden Wochen 31 Flugzeuge der Lufthansa und 15 weitere der Lufthansa CityLine und der Regionalpartner freigestellt sein.

Die Lufthansa-Aktie fiel nach der Ankündigung am Abend an der Frankfurter Börse um 1,8 Prozent auf 8,28 Euro. Für 2002 geht die Lufthansa von einem operativen Gewinn von 700 bis 750 Mio. Euro aus.

Bereits in der Vergangenheit hatte die Lufthansa auch in Krisen Entlassungen vermieden. Nach dem Einbruch der Passagierzahlen nach den Anschlägen im September 2001 hatte die Lufthansa einen Einstellungsstopp verhängt und Kurzarbeit angeordnet, aber keine Mitarbeiter entlassen.

(bsk/sda)