Massenlandungen von Flüchtlingen auf Lampedusa Sonntag, 25. Juli 2004 / 13:31 Uhr
Rom - Die Flüchtlingswelle nach Italien reisst nicht ab. Die Küstenwache hat vor der Insel Lampedusa bei Sizilien rund 200 afrikanische Flüchtlinge aufgegriffen. Binnen 48 Stunden landeten insgesamt rund 340 Flüchtlinge auf der Mittelmeerinsel.
 Bereits am Samstag waren 74 afrikanische Flüchtlinge aufgegriffen worden.
Nach Angaben der Behörden war die aufgegriffene Gruppe in einem Holzboot unterwegs. Die Flüchtlinge kamen zunächst in das Aufnahmelager einer Wohltätigkeitsorganisation. Anschliessend sollten sie nach Porto Empedocle auf Sizilien gebracht werden, wo über ihre Zukunft entschieden werden soll.
Bootsflüchtlinge nutzen das schöne Wetter
Bereits am Samstag waren 74 afrikanische Flüchtlinge unweit von Lampedusa aufgegriffen worden. Die Bootsflüchtlinge nutzen das schöne Wetter, um den engen Meeresarm zwischen Tunesien und Lampedusa zu überqueren. Die Flüchtlinge stammen mehrheitlich aus Nordafrika.
Das Aufnahmelager von Lampedusa, das ursprünglich für 150 Menschen gedacht war, ist völlig überfüllt. Mehrere Immigranten wurden mit Flugzeugen nach Sizilien gebracht. Die Behörden der kleinen Insel zwischen Sizilien und Tunesien appellierten an die Regierung in Rom, Notstandsmassnahmen zur Einschränkung der Flüchtlingswelle zu ergreifen.
Zwei Millionen Flüchtlinge
Zwei Millionen Menschen, die aus ihren Heimatländern flüchten, könnten in den kommenden Monaten mit allen möglichen Mitteln versuchen, von Libyen über das Mittelmeer nach Europa einzureisen, hatte diese Woche der italienische Innenminister Giuseppe Pisanu vor dem römischen Parlament gewarnt.
Der Menschenhandel floriere dank krimineller Organisationen, die immer aggressiver werden, sagte der Minister weiter.
(pt/sda)
|