AUSLAND
Anzeige
McGuinness ruft zu Versöhnung in Nordirland auf

Sonntag, 31. August 2014 / 20:48 Uhr

Belfast - Am 20. Jahrestag der Waffenniederlegung im nordirischen Bürgerkrieg hat der Katholiken-Anführer Martin McGuinness zu mehr Frieden und Kompromissbereitschaft aufgerufen.

«Versöhnung ist keine Einbahnstrasse.»

«Ich persönlich versuche, zu verstehen und dem unionistischen Teil der Bevölkerung die Hand zu reichen, nicht zuletzt durch meine Treffen mit Königin Elizabeth», sagte McGuinness am Sonntag in Belfast.

«Aber Versöhnung ist keine Einbahnstrasse. Die unionistischen Führungsfiguren müssen Ähnliches tun», forderte McGuinness, der während des Bürgerkriegs der Untergrundorganisation IRA angehört hatte und heute Vize-Ministerpräsident ist.

Nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs zwischen pro-irischen Katholiken und pro-britischen Protestanten hatte das Karfreitagsabkommen 1998 offiziell Frieden in Nordirland geschaffen.

Einzelne Streitigkeiten halten an

Bereits vier Jahre zuvor, hatte die pro-irische IRA ihren bewaffneten Kampf für beendet erklärt. Rund sechs Wochen später stellten auch die pro-britischen Loyalisten das Feuer ein. Zu einzelnen Gewaltakten auf beiden Seiten kommt es jedoch bis heute.

Zuletzt war es im Umfeld der alljährlichen Oranier-Märsche zu Streitigkeiten gekommen, weil der konservativ-protestantische Orden nicht auf die Wegführung durch Katholikengebiete verzichten will. Zuvor hatten Tausende Protestanten demonstriert, weil vor dem Belfaster Rathaus der Union Jack nur noch an bestimmten Tagen gehisst wird.
(bert/sda)


Artikel-Empfehlungen:
Zehntausende bei Oranier-Märschen in Nordirland13.Jul 09:04 Uhr
Zehntausende bei Oranier-Märschen in Nordirland