STEUERSTREIT
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Mehrheit gegen Steuervorteile für Firmen

Sonntag, 18. Februar 2007 / 07:57 Uhr
aktualisiert: 12:56 Uhr

Bern - Eine Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer findet es gemäss einer Umfrage falsch, dass Holdinggesellschaften in gewissen Kantonen von Steuervorteilen profitieren können. Die Druckversuche der EU hingegen stossen auf klare Ablehnung.

75,5 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ärgern sich über die Kritik der EU.

In der von der «Sonntagszeitung» in Auftrag gegebenen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Isopublic sprachen sich 63,2 Prozent der 1002 Befragten gegen die attraktiven Steuersätze für Holdinggesellschaften aus. Lediglich 28,5 Prozent befürworten die Bevorzugung.

Doch auch die Drohungen der EU von letzter Woche kommen in der Bevölkerung nicht gut an. 75,5 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ärgern sich über die Kritik. Nur gerade 18,7 Prozent finden sie gerechtfertigt.

Kann die Schweiz ihre Stellung behaupten?

Zur Frage, ob die Schweiz in dem Streit ihre Stellung behaupten kann, liefert die Umfrage kein klares Ergebnis. Knapp die Hälfte der Befragten, nämlich 48,5 Prozent, glaubt, dass dies der Fall sein wird. Für 40,5 Prozent wird die Schweiz letztendlich dem Druck der EU nachgeben müssen.

Die EU hatte die Steuervorteile für Holdinggesellschaften letzte Woche als staatliche Subvention kritisiert und Verhandlungen verlangt. Die Steuererleichterungen für gewisse Unternehmen verletzen aus EU-Sicht das Freihandelsabkommen von 1972.

Finanzminister Merz wies diesen Vorwurf in einem Interview mit der «Sonntagszeitung» erneut zurück. Es gebe «schlicht nichts zu verhandeln». Die Schweiz halte sich an die internationalen Regeln. Ausserdem profitierten gewisse EU-Staaten von ähnlichen steuerlichen Mitteln. Und deshalb könne sich auch die Schweiz wehren.

(fest/sda)


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