RECHT
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Mord-Versicherung für Lehrer an US-Schulen

Freitag, 27. Juli 2001 / 11:24 Uhr

San Francisco - Die grösste Lehrergewerkschaft der USA gewährt ihren Mitgliedern seit neuestem Leistungen aus einer "Mord-Versicherung". Angehörige von Lehrern, die in US-Schulen gewaltsam ums Leben kommen, erhalten ab sofort eine Entschädigung von 150'000 Dollar.

Dies teilte die National Education Association am Donnerstag mit. Die Organisation hat 2,6 Millionen Mitglieder. Der Vorsitzende der kalifornischen Lehrergewerkschaft CTA, Wayne Johnson, sprach von einem "traurigen, aber notwendigen Schritt".

Seit 1992 sind in den USA 29 Lehrer und Schulangestellte bei teilweise Aufsehen erregenden Bluttaten ums Leben gekommen. Nach den bisherigen Versicherungsbestimmungen erhalten Hinterbliebene 50 000 Dollar, etwa wenn ein Lehrer bei einem Unfall am Arbeitsplatz stirbt.

Johnson verwies auf Statistiken, wonach in den vergangenen vier Jahren die Zahl schwerer Gewalttaten an öffentlichen Schulen abgenommen habe. Gründe seien bessere Kontrollen und schärfere Sicherheitsvorkehrungen.

Bei der bisher blutigsten Schulschiesserei, vor zwei Jahren an der Columbine High School im Bundesstaat Colorado, war auch ein Lehrer unter den 13 Toten. In Florida erschoss vergangenes Jahr ein 14-Jähriger seinen Lehrer aus Wut darüber, dass dieser ihn zur Strafe vorzeitig nach Hause geschickt hatte.
(bb/sda)