Lüthi zeigte im verregneten Grand Prix bis zu seinem Sturz ein starkes Rennen. Der 17-jährige Berner hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt vom 28. Startplatz aus auf den 13. Rang verbessert, welcher ihm die ersten drei Punkte in dieser Saison eingetragen hätte. War Lüthi im ersten GP in Welkom noch unverschuldet gestürzt, so war der Sturz in Jerez auf eigenes Verschulden zurückzuführen.
Wegen seiner schlechten Startposition hatte Lüthi zwangsläufig den Anschluss an die beiden Spitzengruppen verpasst. Nach fünf Runden hatte der Honda-Werkfahrer als 22. bereits über 20 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Casey Stoner aus Australien.
Starke Vorstellung von Lüthi
Anschliessend gewann Lüthi dank Stürzen seiner Konkurrenten Platz um Platz und belegte zu Rennmitte den 17. Rang. Der Rückstand auf die Punkteränge blieb zunächst konstant bei zehn Sekunden. Doch Lüthi, bis anhin taktisch geschickt gefahren, getraute sich nun immer mehr und fuhr teilweise bessere Rundenzeiten als Leader Stoner. In Runde 17 lag der Berner erstmals in den WM-Punkten.
Der 17-jährige Marco Simoncelli profitierte vom Sturz des Australiers Stoner, der bis zur drittletzten Runde überlegen geführt hatte. Simoncelli siegte vor seinen Aprilia-Kollegen Steve Jenkner (De) und Hector Barbera (Sp).
In der MotoGP sah sich Valentino Rossi für einmal ohne Siegeschance, ja der italienische Ausnahmekönner blieb in Jerez, wo er zuletzt dreimal in Folge triumphiert hatte, sogar nur der vierte Platz. Rossi, in Welkom noch Erster, klassierte sich damit erstmals seit dem Ausfall im GP in Brünn im August 2002 nicht unter den ersten drei (insgesamt 23 Podestplätze in Serie).
Die Protagonisten des verregneten Rennens waren mit Max Biaggi (It) und Sete Gibernau zwei Routiniers. Alex Barros (Br) komplettierte als Dritter, mit allerdings bereits 53 Sekunden Rückstand, das Honda-Trio auf dem Podest. Gibernau, WM-Zweiter von 2003, fuhr vor 125´000 Landsleuten zum 6. GP-Sieg.
Resultate
125 ccm (23 Runden à 4,423 km = 101,729 km)
1. Marco Simoncelli (It), Aprilia, 47:45,700 (127,795 km/h). 2. Steve Jenkner (De), Aprilia, 0,760 zurück. 3. Hector Barbera (Sp), Aprilia, 7,195. -- Schnellste Runde: Jenkner (7.) in 2:00,510 (132,128 km/h). -- 39 Fahrer gestartet, 26 klassiert. -- Ausgeschieden: u.a. Thomas Lüthi (Sz), Honda (Sturz).
WM-Stand (2/16): 1. Dovizioso 38. 2. Jenkner und Roberto Locatelli (It), Aprilia, je 28.
250 ccm (26 Runden = 114,998 km)
1. Roberto Rolfo (It), Honda, 52:20,145 (131,838 km/h). 2. Randy de Puniet (Fr), Aprilia, 8,740. 3. Fonsi Nieto (Sp), Aprilia, 32,623. -- Schnellste Runde: Rolfo (16.) in 1:58,815 (134,013 km/h). -- 32 Fahrer gestartet, 21 klassiert. -- Ausgeschieden: u.a. Manuel Poggiali (San Marino), Aprilia, und Daniel Pedrosa (Sp), Honda (beide Sturz).
WM-Stand (2/16): 1. De Puniet 40. 2. Rolfo 32. 3. Pedrosa 25.
MotoGP (27 Runden = 119,421 km)
1. Sete Gibernau (Sp), Honda, 52:01,293 (137,736 km/h). 2. Max Biaggi (It), Honda, 5,452. 3. Alex Barros (Br), Honda, 52,570. 4. Valentino Rossi (It), Yamaha, 58,556. -- Schnellste Runde: Gibernau (11.) in 1:53,508 (140,279 km/h). -- 23 Fahrer gestartet, 15 klassiert. -- Ausgeschieden: u.a. Marco Melandri (It), Yamaha (Sturz).
WM-Stand (2/16): 1. Gibernau 41. 2. Biaggi 40. 3. Rossi 38.