Nationalrat hat sein Plansoll nicht erfüllt Freitag, 21. Juni 2002 / 11:26 Uhr
Bern - Die Sommersaison der eidgenössischen Räte ist beendet. Doch Nationalrats-Präsidentin Liliane Maury Parquier ist unzufrieden. Der Nationalrat hat sein Plansoll nicht erfüllt.
Grosse Geschäfte wie das Kernenergiegesetz und das neue
Einbürgerungsrecht konnten nicht verabschiedet werden, andere
Vorlagen mussten verschoben werden. Resultat: «Alle sind
unzufrieden,» sagte Maury Pasquier.
Es werde immer schwieriger, eine Session zu planen, sagte die
Nationalratspräsidentin. Das Büro habe dem Rat zuviel auf den
Teller geladen. Die Länge mehrerer Debatten sei krass unterschätzt
worden. Bei den Redezeiten sei übermarcht worden, das Reglement
werde mit allen Tricks ausgereizt.
Gleichzeitig habe auch die Arbeitslast zugenommen, sagte Pasquier.
Mehr sei aus den 73 Sessionsstunden nicht herauszuholen gewesen.
Und 114 erledigten persönliche Vorstösse stünden 180 neue
gegenüber. Schon in der letzten Wintersession hatte die
Sessionsplanung nicht geklappt.
Im Ständerat konnte Präsident Anton Cottier (CVP/FR) die Sitzung
nach wenigen Minuten schliessen. Er kündigte an, dass im Herbst
auch die kleine Kammer Nachmittagssitzungen werde einschalten
müssen. Anders liessen sich die vielen grossen Geschäfte -
Sozialversicherung, Fluglärmabkommen, Steuerpaket und Neuer
Finanzausgleich - nicht bewältigen. (ba/sda)
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