Nordkoreanische Flüchtlinge verliessen deutsche Botschaftsschule Mittwoch, 11. September 2002 / 10:24 Uhr
Peking - Die 15 in die deutsche Botschaftsschule in Peking geflüchteten Nordkoreaner haben am Mittwochmorgen die chinesische Hauptstadt verlassen. Sie seien unterwegs in ein Drittland, sagte ein Sprecher der deutschen Botschaft.
Wohin sie zunächst ausgeflogen würden, wollte der Botschaftssprecher nicht sagen. Es sei eine für beide Seiten annehmbare Lösung gefunden worden. In vorausgegangenen Fällen durften nordkoranische Flüchtlinge über Singapur oder die Philippinen nach Südkorea ausreisen.
Die 15 Nordkoreaner waren am Dienstag der vergangenen Woche über die Mauer auf das Gelände geklettert. Die acht Frauen und sieben Männer hatten in abgetrennten Umkleideräumen der Turnhalle auf ihre Ausreise gewartet.
Ein Sprecher der südkoreanischen Botschaft in Peking sagte, die in südkoreanischen Einrichtungen ausharrenden 21 Nordkoreaner hätten noch nicht ausreisen dürfen. Es seien weiterhin Formalitäten zu erledigen.
Mehr als 80 Nordkoreaner haben in diesem Jahr China verlassen, nachdem sie auf extorritorales Gelände eingedrungen waren. Beobachter gehen davon aus, dass mehr als 150 000 Nordkoreaner illegal in China leben, um Hunger und Verfolgung in ihrer Heimat zu entkommen.
Nordkoreaner werden von Peking nicht als Flüchtlinge anerkannt und müssen damit rechnen, in ihre Heimat abgeschoben zu werden.
(ba/sda)
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