AUSLAND
Anzeige
Opposition für Internationalisierung des Konflikts

Samstag, 11. Januar 2003 / 20:39 Uhr

Caracas - Die Opposition in Venezuela hat eine Internationalisierung der wochenlangen Proteste gegen Präsident Hugo Chávez angekündigt. Bereits am Sonntag würden Venezolaner in der US-Hauptstadt Washington zum Weissen Haus marschieren.

Hugo Chavez, Präsident Venezuela

Bei der US-Regierung und bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) werde die Opposition internationale Aktionen gegen Chávez einfordern, sagte der Gewerkschaftsführer Carlos Ortega in Caracas. Es werde auch Aktionen in München, Paris, London, Brüssel, Atlanta, Miami, Madrid und anderen Städten geben.

Der seit 41 Tagen anhaltende Generalstreik, mit dem die Opposition einen Rücktritt von Chávez oder zumindest Neuwahlen erzwingen will, hat vor allem die venezolanische Wirtschaft weit gehend lahm gelegt.

Venezuelas Präsident Hugo Chávez drohte mit einer militärischen Besetzung von Lebensmittel-Fabriken. Er werde nicht zulassen, dass man das Volk vor Hunger sterben lässt, sagte der Linksnationalist.

Er spielte dabei auf die schweren Versorgungsengpässe an, die der Streik der Opposition im südamerikanischen Öl-Land verursacht. Die Unternehmer seien Oligarchen, die das Volk in Hunger und Elend stürzen wollten, sagte Chávez.

Die Vorwürfe gegen die Unternehmer wurden vom Präsidenten der Kammer der Lebensmittelhersteller (Cavidea) zurück gewiesen. Der Staatschef sei für den Lebensmittelmangel verantwortlich, sagte Rafael Alfonso. Wir bekommen von der Regierung kein Benzin für den Transport, erklärte er.

(bert/sda)