Passionsspiel darf bis in die Nacht dauern Montag, 18. Juni 2007 / 13:36 Uhr
Oberammergau - Beim weltberühmten Passionsspiel von Oberammergau in drei Jahren darf Jesus auch in dunkler Nacht ans Kreuz geschlagen werden.
 Der Weg vom passiv Leidenden, hin zum streitbaren Propheten: Jesus als Zentralfigur in Oberammergau.
Die Bewohner des bayerischen Herrgottschnitzer-Dorfes stimmten am Sonntag in einem Bürgerentscheid mit deutlicher Mehrheit für die Reformpläne ihres Spielleiters Christian Stückl.
Dieser hatte mit Kündigung gedroht, falls die Aufführungen nicht in die späte Nacht ausgedehnt werden dürften. Nachts könnten etwa bei der Kreuzigung spezielle Lichteffekte genutzt werden, argumentierte der 45-Jährige. Das wirke viel emotionaler als am heiterhellen Nachmittag.
Der Gemeinderat hatte Stückls Konzept bereits abgesegnet. Doch dann regte sich Widerstand. Hoteliers, Gastwirte und Besitzer von Andenkenläden befürchteten Einbussen oder Mehrarbeit für ihre Betriebe.
Die alle zehn Jahre aufgeführten Passionsspiele gehen auf ein Pestgelübde von 1633 zurück. Sie bescheren der Gemeinde jeweils einen zweistelligen Millionengewinn.
(dl/sda)
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