Pensionskasse: Nicht Rentner sollen Lücke füllen Samstag, 24. Mai 2003 / 13:57 Uhr
Bern - Rentenkürzungen sind für alt Nationalrätin Angeline Fankhauser keine Lösung, um angeschlagene Pensionskassen zu sanieren. Die Co-Präsidentin des Schweizerischen Seniorenrates will andere Wege gehen, um das 3-Säulen-Modell zu sichern.
 Alt Nationalrätin Angeline Fankhauser will das Vertrauen in die Altersvorsorge stärken.
Sie wolle, dass eine Lösung ausserhalb von Rentenkürzungen gesucht werde, sagte Fankhauser in der Samstagsrundschau von Schweizer Radio DRS. Aus Sicht der ehemaligen Baselbieter SP-Nationalrätin ist es zu früh, mit Rentenkürzungen ein Tabu zu brechen.
Für Fankhauser braucht es Lösungen, die das Vertrauen in die Altersvorsorge nach dem 3-Säulen-Modell stärken. Dazu müsse man zusammensitzen und einen Ausgleich suchen. Solidarität bejahe sie, aber nicht jene nach Alter, sondern nach Einkommen und Vermögen. Die Rentner kämpften aus Erfahrung für die Sicherheit der Renten.
Die Seniorenverbände würden sich in der Vernehmlassung zu den bundesrätlichen Sanierungsvorschlägen wohl auch entsprechend äussern, sagte Fankhauser. Zudem werde man Lobbying betreiben. Im schlimmsten Fall gebe es auch die Möglichkeit, das Referendum zu ergreifen.
Die ökonomische Bedeutung der Rentengeneration werde unterschätzt, sagte Fankhauser weiter. Bei einer Rentenkürzung von zwei Prozent fehle dann eben dieses Geld. Sie selbst würde eventuell weniger spenden oder vielleicht eine Zeitung abbestellen, sagte sie. Wenn viele so handeln würden, hätte dies Folgen.
Der Bundesrat hatte vergangenen Mittwoch Massnahmen zur Behebung der Unterdeckung in der beruflichen Vorsorge in eine sechswöchige Vernehmlassung geschickt. Unter anderem sollen Pensionskassen mit einem hohen Anteil an Rentnerinnen und Rentnern auf den Renten vorübergehend einen Abzug machen dürfen.
(pt/sda)
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