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Petition fordert mehr Platz im Zug für Velos und Gepäck

Dienstag, 29. Juni 2004 / 17:42 Uhr

Bern - Mehrere Verbände fordern mehr Platz in den Zügen für Velos, Kinderwagen und Gepäck. Rund 29 000 Personen unterschrieben eine Petition. Sie wurde in Bern der SBB übergeben, wie die IG Velo mitteilte.

Das Reservieren von Veloplätzen sei aufwändig und kostspielig.

Stein des Anstosses ist die Reservationspflicht für den Velo-Selbstverlad in den ICN-Neigezügen. Sie sei vor einem Jahr eingeführt worden, um die erhöhte Nachfrage nach Velohaken in diesen Zügen zu drosseln. Mit einer solchen Verschlechterung des Angebotes zu reagieren, sei falsch, kritisieren die Verbände.

Das Reservieren von Veloplätzen sei aufwändig und kostspielig. Weil die Platzkarten spätestens eine Viertelstunde vor Abfahrt des Zuges an einem bedienten Bahnhof bezogen werden müssten, seien spontane Touren kaum mehr möglich.

Die SBB geht nach eigenen Angaben beim Velo-Selbstverlad an ihre Grenzen. An gewissen Tagen gebe es auf bestimmten Linien immer wieder Engpässe. Probeweise will die SBB auf der Jurasüdfusslinie deshalb zusätzliche Züge und Gepäckwagen für den Velotransport einsetzen.

An der Reservationspflicht für Velos in allen ICN-Zügen hält die SBB aber fest, zumindest in der warmen Jahreszeit. Vom 21. März bis 31. Oktober muss neben dem Velobillett auch eine Platzkarte lösen, wer sein Rad einladen will. In der übrigen Zeit besteht die Reservationspflicht nicht mehr.

Die ICN-Neigezüge verkehren auf der Jurasüdfusslinie sowie auf der Strecke Basel - Biel - Genf. Die 375 Meter langen Doppelkompositionen bieten 960 Sitzplätze und zwölf Plätze für Velos an, wie SBB-Sprecher Roland Binz auf Anfrage ausführte.

2003 zählte die SBB über 450 000 Veloselbstverlade; die Tendenz ist steigend. Zudem stehen an 45 Bahnhöfen über 1500 Mietvelos zur Verfügung. Für diese Alternative zum Velo-Selbstverlad will die SBB künftig noch gezielter Werbung machen.

(bert/sda)