Phonak schickt Santos Gonzalez in die Wüste Sonntag, 18. September 2005 / 15:40 Uhr
Phonak lässt in Sachen Doping nicht mehr mit sich spassen. Nachdem interne Kontrollen letzte Woche auffällige Werte aufgezeigt hatten, gab der Zürcher Rennstall gestern die Entlassung von Santos Gonzalez bekannt.
 Santos Gonzalez habe mit illegalen Mitteln bei seiner Leistung nachgeholfen. (Bild: Archiv)
Am Donnerstag hatte Manager John Lelangue den an achter Stelle klassierten Gonzalez aus der Spanien-Rundfahrt genommen, drei Tage später wurde der 31-jährige Spanier entlassen.
Gonzalez leitet gemäss Lelangue rechtliche Schritte gegen das Team ein, denen der Belgier «sehr ruhig und gelassen» entgegensieht.
Wie sich die Zeiten ändern: Als Tyler Hamilton und Santiago Perez im vergangenen Jahr des Blutdopings überführt worden waren, setzte Phonak-Patron Andy Rihs einige juristische Hebel in Bewegung, um seine Schützlinge reinzuwaschen.
Hamilton und Perez wurden erst entlassen, als die Lizenz für die ProTour in akute Gefahr geraten war. Nun trennt sich Phonak ohne lange Bedenkzeit und grosses Tamtam von einem Fahrer, dem in offiziellen Dopingkontrollen nie etwas nachgewiesen worden ist.
Unerlaubte Mittel
Zum Verhängnis wurden Gonzalez interne Kontrollen, deren Resultate für die Teamärzte offenbar nur einen Schluss zulassen: Der zweifache Landesmeister im Zeitfahren hat mit unerlaubten Mitteln nachgeholfen. Die internen Grenzwerte (zum Beispiel Hämatokrit) liegen unter jenen der Dopingbehörden.
Phonak hatte die unmissverständlichen medizinischen Richtlinien Anfang Jahr eingeführt und damit das Risiko positiver Tests (und negativer Schlagzeilen) eingedämmt.
Und Gonzalez war schon während der Dauphiné-Rundfahrt aufgefallen, die Aufgabe damals lapidar mit Formschwäche begründet und dem Fahrer nur «Gelb» gezeigt worden. Nicht jedes gebrannte Kind meidet das Feuer.
Doch einen «echten» Dopingfall hat Phonak allen Bemühungen zum Trotz auch heuer verzeichnet. Der Italiener Fabrizio Guidi wurde im Sommer mit EPO erwischt.
(rr/Si)
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