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Polen gedenkt an Freiheitsbewegung

Montag, 29. August 2005 / 20:25 Uhr

Warschau - Das polnische Parlament hat der Gründung der Gewerkschaft Solidarnosc (Solidarität) als ersten grossen Erfolg der Freiheitsbewegung in Mitteleuropa gedacht.

Lech Walesa war als Ehrengast eingeladen.

Ehrengast war der ehemalige Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa. Walesa war im August 1980 Verhandlungsführer der streikenden Arbeiter, die der kommunistischen Regierung im am 31. August 1980 unterzeichneten "Danziger Abkommen" wirtschaftliche und politische Reformen sowie die Gründung einer freien Gewerkschaft abrangen. Dies war die Geburtsstunde von Soldidarnosc.

Zum Kampf entschlossen

"Ich glaube, dass der Sieg von Solidarnosc für immer in unser nationales Erbe und kollektives Gedächtnis eingeht", sagte Walesa bei der Sondersitung des Parlaments.

Er erinnerte daran, dass sich im August 1980 Arbeiter und Intellektuelle, Menschen mit unterschiedlichen politischen Ansichten zum gemeinsamen Kampf zusammenschlossen. Dies sei der Schlüssel zum Erfolg gewesen.

«Richtige Richtung»

An der Parlamentssitzung nahmen auch Staatspräsident Aleksander Kwasniewski und Regierungschef Marek Belka teil. Nicht erschienen waren die Abgeordneten der nationalistischen "Liga Polnischer Familien".

Kwasniewski würdigte Walesa an der Solidarnosc-Konferenz als Wegbereiter des "freien Polen". Er selbst habe sich vor 25 Jahren als kommunistischer Apparatschik auf der anderen Seite der Barrikade befunden, sagte Kwasniewski. Heute sei er überzeugt, dass Walesas Vision damals in die "richtige Richtung" ging.

Nichts ist unmöglich

Darauf gingen alle Erfolge Polens wie die Mitgliedschaft in der EU und in der NATO zurück. "Aus dem Mut der Danziger Werftarbeiter entstand eine Bewegung, die den Lauf der Geschichte verändert hat."

"In der heutigen Welt gibt es womöglich kein wichtigeres Wort als Solidarität", sagte Kwasniewski. Solidarnosc habe den Menschen den Glauben an sich selbst zurückgegeben. "Die Erfahrung von Solidarnosc ist die grosse Lektion, dass es in der Geschichte nichts Unmögliches gibt."

Am Mittwoch findet zum 25-Jahre-Jubiläum der Solidarnosc in Danzig eine Feier mit etwa 20 Staats- und Regierungschefs statt.

(sda)


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