Portal für Seitensprünge gehackt - Cyber-Kriminelle setzen Ultimatum Montag, 20. Juli 2015 / 12:04 Uhr
Toronto - «Das Leben ist kurz. Gönn' Dir eine Affäre.» So lautet der Slogan der Website «Ashley Madison». Manche Benutzer des Portals, die anonym bleiben wollen, könnten nun nervös werden. Denn Hacker haben offenbar die Kundendatenbank erbeutet und erpressen nun den Betreiber.
 Ashley Madison ist auch im deutschsprachigen Raum aktiv.
Der kanadische Internet-Konzern Avid Life Media, der diverse Sex-Portale und Dating-Websites betreibt, ist Opfer eines Datendiebstahls geworden.
Die Hacker sollen dabei unter anderem Nutzerinformationen des Seitensprung-Portals Ashley Madison erbeutet haben, berichtete der IT-Sicherheitsexperte Brian Krebs. Der Blogger und Journalist gilt aus ausgewiesener Fachmann und machte bereits andere grosse Hackerangriffe öffentlich.
Avid Life Media (ALM) bestätigte gegenüber dem US-Portal Mashable, dass es einen Einbruchsversuch gegeben habe. Die Sicherheitslücke sei inzwischen geschlossen worden. Man arbeite mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um den Einbruch aufzuklären.
Alleine Ashley Madison hat nach Angaben eines Unternehmenssprechers weltweit 37 Millionen Mitglieder und ist auch im deutschsprachigen Raum aktiv.
Betrugsvorwürfe
In welchem Umfang die Hacker Kundendaten erbeuteten, ist noch unklar. Die Gruppe mit dem Namen «The Impact Team» behauptet, die kompletten Datenbank-Bestände von Avid Life Media kopiert zu haben. Die Hacker-Gruppe warf dem Konzern vor, ihre Kunden betrogen zu haben.
Das Versprechen, dass für 19 US-Dollar ein Mitglieder-Profil bei Ashley Madison komplett gelöscht werde, sei eine Lüge. Zahlungsdaten blieben nämlich weiterhin gespeichert. Wenn ALM die Websites Ashley Madison und Established Men nicht aus dem Netz nehme, werde man die Kundenprofile inklusive der echten Namen veröffentlichen.
ALM hatte im Jahr 2011 vergeblich versucht, in Kanada an die Börse zu gehen. Mitte April kündigte das Unternehmen an, in London einen neuen Anlauf für einen Börsengang zu unternehmen. Die Öffentlichkeit in Europa stehe dem umstrittenen Geschäft der Seitensprungvermittlung aufgeschlossener gegenüber als in Nordamerika.(bert/sda)
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