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Proteste in Nepal gehen weiter

Samstag, 22. April 2006 / 08:33 Uhr

Kathmandu - In Nepal sind die Proteste gegen den autoritären König weiter gegangen.

König Gyanendra bezeichnete die alte Regierung als unfähig und übernahm die Macht.

Dies obwohl Gyanendra via Radio und Fernsehen das Ende des Königregimes angekündigt und die Rückkehr zur Demokratie versprochen hatte.

Zehntausende Menschen demonstrierten erneut gegen die Monarchie. Sie forderten eine neue Verfassung, die die Macht des Königs begrenzen solle. Auf diese Forderung war der Monarch in seiner Ansprache nicht eingegangen.

Gyanendra hatte am Freitag nach wochenlangen Protesten erklärt, er wolle seine Macht an die politischen Parteien des Landes abgeben.

Er bat das oppositionelle Bündnis von sieben Parteien, so schnell wie möglich einen neuen Ministerpräsidenten zu empfehlen. Er versprach baldige Parlamentswahlen, ohne jedoch einen Termin zu nennen.

Verfassungsänderung gefordert

«Diese Äusserungen des Königs sind eine Schande», riefen Tausende in den Strassen der Hauptstadt Kathmandu. Auch die Parteien bezeichneten die Erklärung als unzureichend und forderten eine Verfassungsänderung.

Sie hatten die Demonstrationen für eine Wiedereinführung der Demokratie angeführt, bei denen in den vergangenen Wochen mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen waren und hunderte verletzt wurden. Tausende Menschen wurden verhaftet.

Gyanendra hatte im Februar 2005 die verfassungsgemässe Regierung abgesetzt und selbst die direkte Herrschaft übernommen. Zur Begründung hatte der Monarch damals angeführt, die Regierung habe sich angesichts der blutigen Rebellion von Maoisten als unfähig erwiesen.

(rr/sda)


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