Prudentinos Spur führt auch ins Tessin Mittwoch, 21. Februar 2001 / 15:04 Uhr
Athen - Griechenland liefert den Mafiaboss Francesco
Prudentino nach Italien aus. Dort wird er des Zigarettenschmuggels
und der Beteiligung an einem Mordanschlag beschuldigt. Prudentinos
Spuren führen auch ins Tessin zur Affäre Cuomo/Verda.
Der griechische Justizminister Michalis Stathopoulos beschloss
die Auslieferung des Chefs der apulischen Mafia Sacra Corona Unita.
Prudentino war am 22. Dezember in der nordgriechischen Stadt
Thessaloniki nach fünfjähriger Flucht festgenommen worden. Die
griechische Justiz verurteilte ihn eine Woche später wegen Besitzes
gefälschter Ausweise zu 19 Monaten Haft.
Neben den italienischen Behörden interessiert sich auch der
Tessiner Staatsanwalt Luciano Giudici für Prudentino.
Beschlagnahmte Millionenbeträge, die Prudentino einst auf
Bankkonten in der Schweiz hortete, bildeten den Ausgangspunkt für
die Tessiner Justizaffäre.
Der inzwischen abgesetzte Richter Franco Verda besiegelte 1999
die Freigabe der Hälfte der beschlagnahmten Gelder Prudentinos.
Über sein Urteil informierte er vorab den mutmasslichen
Zigarettenschmuggler Gerardo Cuomo, der im Tessin in
Auslieferungshaft sitzt und als rechte Hand Prudentinos gilt.
(sda)
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