KRIEG/TERROR
Anzeige
Rebellengruppe in Darfur akzeptiert Friedensabkommen

Freitag, 5. Mai 2006 / 13:30 Uhr

Abuja - Nach zwei Jahren Verhandlungen hat die grösste Rebellengruppe in der sudanesischen Krisenregion Darfur ein Friedensabkommen mit der Regierung geschlossen.

Im Konflikt in Darfur wurden Millionen Menschen in die Flucht geschlagen.

Doch zwei andere Rebellen-Fraktionen lehnten die Unterzeichnung des Vertrags ab.

«Ich nehme das Dokument mit einigen Vorbehalten in Fragen der Machtaufteilung an», sagte Minni Arcua Minnawi als Anführer der grössten Fraktion der Sudanesischen Befreiungsarmee (SLA) in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Auch die sudanesische Regierung akzeptierte das Dokument.

Die kleineren Rebellengruppen fordern dagegen weitere Änderungen an dem Vertrag. Vertreter der vermittelnden Afrikanischen Union (AU) zeigten sich nicht bereit, den Text neu zu verhandeln. In der Nacht auf Freitag war die von der AU gesetzte Frist für eine Zustimmung zu dem Abkommen endgültig abgelaufen.

Druck der USA

Ursprünglich sollte das nach mühsamen Verhandlungen zustandegekommene Abkommen bereits am Wochenende unterzeichnet werden. Auf Druck der USA kam die Delegation aus Khartum den Rebellen am Donnerstag in einigen Punkten entgegen.

Der Darfur-Konflikt eskalierte Anfang 2003, als die sudanesische Regierung einen Rebellenaufstand mit Hilfe verbündeter Milizen niederschlagen wollte. Seitdem wurden mindestens zwei Millionen Menschen vertrieben.

Schon vor mehr als einem Jahr schätzten Hilfsorganisationen die Zahl der Todesopfer auf 300 000, seitdem gibt es keine aktualisierten Schätzungen mehr.

(bert/sda)


Artikel-Empfehlungen:

Sicherheitsrat fordert Bildung von Darfur-Truppe10.Mai 08:46 Uhr
Sicherheitsrat fordert Bildung von Darfur-Truppe
Annan und die USA begrüssen Darfur-Abkommen6.Mai 08:37 Uhr
Annan und die USA begrüssen Darfur-Abkommen
Frist in Darfur erneut verlängert3.Mai 07:21 Uhr
Frist in Darfur erneut verlängert
Darfur: USA und Grossbritannien erhöhen Druck2.Mai 20:56 Uhr
Darfur: USA und Grossbritannien erhöhen Druck