Referendum in Thailand über neue Verfassung Sonntag, 19. August 2007 / 08:07 Uhr
Bangkok - In Thailand hat am Sonntag ein Referendum über die nach dem Militärputsch im vergangenen September neu geschriebene Verfassung begonnen. Beobachter sehen darin auch eine Abstimmung über die mit zunehmendem Unmut betrachtete Übergangsregierung, die bis Ende des Jahres demokratische Neuwahlen versprochen hat.
 Das Referendum soll eine erneute Machtkonzentration wie unter Premierminister Thaksin Shinawatra verhindern.
Die neue Verfassung fördert kleinere Parteien und gibt dem Militär stärkeren Einfluss. Sie wurde nach dem Sturz von Premierminister Thaksin Shinawatra ausgearbeitet, dem die Putschführer Korruption und Unterhöhlung der demokratischen Institutionen vorgeworfen hatten.
Der frühere Polizist, der in der Telekomindustrie zum Milliardär geworden war, hatte seine Thai Rak Thai-Partei durch Zusammenschlüsse mit anderen Parteien zur stärksten Kraft gemacht.
Beobachter rechnen mit Mehrheit für Verfassung
Er dominierte das Parlament wie kein anderer Premierminister vor ihm. Alle in der Verfassung von 1997 vorgesehenen Überwachungsgremien besetzte er nach seinem Wahlsieg 2001 mit Gefolgsleuten. Die neue Verfassung soll eine ähnlich dominierende Figur verhindern.
Insgesamt sind 45 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Beobachter rechnen mit einer Mehrheit für die neue Verfassung. Ein vorläufiges Ergebnis wurde noch am Sonntagabend erwartet.
(tri/sda)
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