FERNSEHEN
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Regionalfernsehen mit TV-Experiment gescheitert

Sonntag, 26. Juli 2009 / 13:13 Uhr

Wiedlisbach BE - Schülerinnen und Schüler, die für gute Noten Geld erhalten, erbringen nicht unbedingt bessere Leistungen. Dies ist das Fazit eines Experiments, welches das private Fernsehmagazin Futura.TV an einer Schule im Kanton Bern durchgeführt hat.

Beruhigend: Nur weil der Redakteur eines Regionalsenders mit Geldscheinen wedelt, bringen Schüler nicht unbedingt bessere Leistungen.

So zeigen die Resultate beispielsweise, dass sich der Klassenschnitt im Fach Englisch nach einem halben Jahr um lediglich 0,04 auf 4,97 verbesserte, wie der «Sonntag» berichtet. In Mathematik sank der Schnitt gar um 0,1 auf 4,69.

In der Finalsendung, die ab Montag auf mehreren Regionalfernsehsendern ausgestrahlt wird, zeigt sich zudem, dass viele der bestverdienenden Schüler zwar gute Noten erreicht haben, sich aber persönlich verschlechtert haben. Die Zeugnisnote der Schülerin, die mit 269 Franken das meiste Geld verdiente, verschlechterte sich etwa in Englisch von 5,79 auf 5,59, in Mathematik von 5,94 auf 5,85.

Alexander Wenger, Redaktor der Sendung, liess diesen Kritikpunkt am Experiment auf Anfrage der Nachrichenagentur SDA gelten. Er betonte jedoch, dass auch diejenige Schülerin mit der grössten persönlichen Leistungssteigerung belohnt wurde. Sie hatte ihren Schnitt in beiden Fächern von 4,4 auf eine 5 gesteigert und erhielt dafür neben 174 Franken für die einzelnen Noten einen iPod Touch.

Gross ist die Aussagekraft des TV-Experimentes allerdings nicht, wie Wenger zugibt. So ist etwa die Stichprobe der Schüler sehr klein. Ausserdem nimmt das Experiment keine Rücksicht auf Faktoren wie Tagesform der Schüler oder den Schwierigkeitsgrad des Stoffs. Entsprechend schwer sei es, Schlüsse zu ziehen.

(fest/sda)