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Retargeted Ads: Twitter will spezifische Werbung

Donnerstag, 5. Dezember 2013 / 16:02 Uhr
aktualisiert: 6. Dezember 2013 / 07:01 Uhr

San Francisco/Hannover - Twitter ist darauf vorbereitet, Retargeted Ads einzuführen. Beim Retargeting werden die Seiten über Cookies gespeichert, die ein User betrachtet hat - und dann dazu eingesetzt, Werbung zu genau diesen Themen zu schalten.

Twitter muss das Problem überwinden, dass auf Handys keine Cookies gespeichert werden können.

«Retargeting ist gut, wenn es mit Bedacht und Verantwortung eingesetzt wird. Derzeit wird die Marketing-Massnahme aber leider noch oft sehr inflationär genutzt», kommentiert Olaf Kopp, Chef von Aufgesang Inbound Online Marketing, gegenüber pressetext.

Dabei könnte man das laut Kopp auch anders handhaben: «Bei Google AdWords kann man die Werbemittel-Einblendungen pro Nutzer pro Tag limitieren - das wird leider viel zu selten gemacht. Es herrscht eher die aufdringliche statt der gezielten Ansprache vor.» Dem Bericht nach wird es sich bei den Retargeted Ads aber um einen «soft Launch» handeln, nicht alle Werbetreibenden können die Werbung sofort buchen.

Daten vom Desktop als Zugpferd

Twitter muss jedoch das Problem überwinden, dass auf Handys keine Cookies gespeichert werden können. Das heisst, die für das Retargeting wichtigen Informationen über das Suchverhalten der User gehen verloren. Da Twitter aber sowohl mobil als auch am Desktop oder Laptop genutzt wird, werden die Konten einfach so verknüpft, dass die mobile Version die am PC gesammelten Daten verwenden kann.

Laut Kopp reicht das allein nicht für eine gute Marketing-Massnahme: «Man sollte Retargeted Ads immer mit einem Trigger koppeln, um die Nutzer auf die Seite zurückzuholen, wie zum Beispiel Gutscheine oder Rabatte», so Kopp im pressetext-Gespräch. Aus datenschutzrechtlichen Gründen hält er Retargeted Ads nicht für bedenklich, sofern in den Datenschutzrichtlinien darüber informiert wird. «Jeder, der kostenlose Dienste nutzt, sollte sich darüber bewusst sein, dass seine Daten für Werbezwecke herangezogen werden können.»

Google+ macht Twitter Konkurrenz

Doch Twitter zwingt niemandem die auf das eigene Kaufverhalten massgeschneiderte Werbung auf. «Do Not Track» lautet die Option, mit der man dem Datensammeln durch Twitter ein Ende bereiten kann. Kopp sieht diese Vorgehensweise für ein einfaches Opt-out positiv: «Die Internet-Aufklärung steckt noch in den Kinderschuhen, da ist Transparenz immer gut.»

Twitter will mit dieser Massnahme für Werbetreibende noch attraktiver werden und seinen geschätzten Wert von 23,8 Mrd. Dollar (ca. 21,4 Mrd. Schweizer Franken) bestätigen. Kopp ist sich aber nicht so sicher, ob Twitter sich noch lange hält: «Ich glaube nicht an die grosse Zukunft von Twitter, zumindest im deutschsprachigen Raum. Es gibt viele Dienste, die ähnliche Funktionalitäten haben, aber besser sind, zum Beispiel Google+.» Und fügt an: «In Deutschland ist Google+ schon gefühlt auf Augenhöhe mit Twitter und besonders bei online-affinen Menschen beliebt.»

(ig/pte)


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