Rico Peter und das St.-Moritz-Syndrom Sonntag, 7. Februar 2016 / 14:30 Uhr
Rico Peter kann an der Bob-EM in St. Moritz die Schlappe vom Zweierrennen auch mit dem grossen Schlitten nicht korrigieren, verbessert sich nach einem missratenen 1. Lauf noch auf den 7. Platz.
Rico Peter kann an der Bob-EM in St. Moritz die Schlappe vom Zweierrennen (Bild) auch mit dem grossen Schlitten nicht korrigieren.
Während Beat Hefti am Samstag mit dem EM-Titel und Weltcup im Zweierbob am Samstag eine grosse Auferstehung feierte, bleibt die Natureisbahn in St. Moritz ein Buch mit sieben Siegeln. Nach einem 17. Platz (EM-13.) mit dem kleinen Schlitteln, gelang dem 32-jährigen Aargauer mit dem Vierer dank eines guten zweiten Durchgangs nur halbwegs ein versöhnlicher Abschluss.
Immerhin konnte er mit seinen Hinterleuten Simon Friedli, Thomas Amrhein und Fabio Badraun einige Minuten in der Leaderbox verbringen. Sieben folgende Bobs verpassten die Zeit der 14. nach dem ersten Lauf. Dennoch ist der 7. Platz das klar schlechteste Resultat dieses Winters, in dem Peter und seine Crew mit dem grossen Schlitten nie schlechter als 5. waren. Der Lastwagenfahrer sprach danach von einem «St.-Moritz-Syndrom».
Immerhin blieb er nicht völlig ratlos. Für die lediglich 20. Startzeit im ersten Durchgang machte Peter den (zu) vielen Schnee in der Bahn verantwortlich und ärgerte sich entsprechend. Im zweiten Lauf waren die Schweizer am Start acht Hundertstel schneller, das galt allerdings auch für andere Teams. Der Aargauer, der an Europameisterschaften schon zwei Medaillen gewann, gab denn auch zu, dass er an den Lenkseilen fehlerhaft agierte. Im zweiten Lauf resultierte die fünftbeste Zeit, was ihn im Hinblick auf die WM in den kommenden zwei Wochen in Innsbruck/Igls zuversichtlich stimmt.
Den Titel holte sich der amtierende Weltmeister und Weltcup-Führenden Maximilian Arndt. Er verwies den sensationellen Österreicher Benjamin Maier um 18 Hundertstel auf den zweiten Platz. Der erst 21-jährige Tiroler wies bisher einen 9. Platz vom Dezember in Königssee als bestes Weltcup-Resultat auf. Die Bronzemedaille sicherte sich der Lette Oskars Melbardis.
18. Platz für das A-Team
Eine gute Leistung zeigte der 48-jährige Pius Meyerhans als 18 (16. in der EM-Wertung). Im ersten Lauf (15.) liess er sogar den arrivierten Steven Holcomb, 2010 in Vancouver Olympiasieger und in Sotschi Olympia-Dritter, hinter sich. Er machte in den letzten Wochen als «A-Team» des Bobsports (nach der TV-Serie) Furore, zudem auch der neue St. Galler Nationalrat Marcel Dobler gehört. (asu/Si)
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