Er gilt als «ungeschliffener Diamant», zumal er als kanadisch-schweizerischer Doppelbürger auch das Ausländerkontingent nicht belasten wird. Ein Kandidat zum «Rookie des Jahres» 2006/07?
In der NLB absolvierte er 55 Spiele für Ajoie und erzielte eine Bilanz von 18 Tore und 14 Assists. Somit ist Robin Leblanc in der Schweiz kein unbeschriebenes Blatt und dennoch den NLA-Fans weitgehend unbekannt.
Gute Entwicklung in Kanada
Ganz anders aber in Kanada, wo er in der höchsten Juniorenliga QMJHL einen grossartigen Ruf geniesst. Leblanc ist ein Drittrundendraft der New Jersey Devils und wurde als Nummer 67 (!) overall gezogen. Das zeigt bereits, was man von ihm in Kanada hält. In der QMJHL erzielte er zwischen 60 und 73 Punkte.
Das ist in dieser kompetitiven Liga (derzeit mit den besten Junioren und stärksten Teams aller kanadischen Juniorenligen) ein sehr guter Schnitt. Zuletzt aber, stagnierte er bei seinen Zwischenstationen in Ajoie und in der East Coast Hockey League bei den Long Beach Ice Dogs. Ein Spieler mit solchen Fähigkeiten sollte nicht in diesen Ligen in Vergessenheit geraten.
Deshalb ist der Wechsel zum HCD für Leblanc der grosse Prüfstein in seiner noch jungen Karriere. Spieler dieses Schlages mit diesen Startvoraussetzungen haben beim HCD schon mehrmals ihrer Karriere so die entscheidende Stossrichtung gegeben.
Explosiver rechter Flügel
Leblanc (Vorbild spielerisch und als Mensch: Steve Yzerman) wird dem HCD Freude bereiten, ist er doch kämpferisch und läuferisch gut entwickelt und passt gut ins HCD-Schema herein. Für Arno Del Curto ist dieser 23jährige der ungeschliffene Diamant, den man noch gut formen kann, der aber bereits reif genug ist, sich schnell in die Mannschaft zu integrieren.
Leblanc (geboren in Chur) ist kein «unfertiger» Spieler wie andere jüngere Eishockeyprofis, sondern bringt bereits einige Grundvoraussetzungen mit. Das wird ihn befähigen, sich innerhalb des Kaders durchzusetzen. Als rechter Flügel wird er von seiner Explosivität profitieren wollen.
Auffällig bei ihm ist, dass er nicht lange fackelt, wenn er in Abschlussposition ist. Das gefällt Del Curto, der immer wieder an den direkten Weg zum Tor und die Abschlussfreudigkeit seiner Spieler appelliert.
Kampfstarker Junge
Zudem ist Leblanc kein Chorknabe auf dem Eis. Er ist ein Kämpfer. Das beweisen seine Strafminuten, die er während einer Saison generiert (manchmal bis zu 80 und sogar einmal 103!).
Im Vertrag mit dem HCD ist vorgesehen, dass er, sollte es vorübergehend nicht zum dauerhaften Stammplatz in der NLA reichen, allfällige Eiszeit in der NLB bei seinem bisherigen Club HC Ajoie und nicht beim Partnerteam Chur erhalten würde.
Der 23-jährige Leblanc ist übrigens der Sohn des früheren NHL-Spielers Fernand Leblanc, der in der Schweiz für Chur, Herisau und Ajoie spielte und dem er seine Schweizer Lizenz bei Ajoie zu verdanken hat. Wer weiss, vielleicht tritt er in die Fussstapfen seines Vaters und schafft es auch eines Tages in die NHL. Der Weg führt aber über einen Stammplatz beim HCD.
Eishockey.ch- Scouting Report: Robin Leblanc
JW. - Notengebung 1 bis 7 gemäss einem international anwendbaren Notenschlüssel.
7 = herausragend/Weltklasse, 6= Internationale Klasse, 5= NLA-Spitze, 4= NLA-Durchschnitt, 3= Rollenspieler, 2= NLA-würdig aber mit Mängel, 1= NLA-unwürdig
Technik/Skating: 4,5
Mentale Stärke: 4,5
Physis: 4,5
Kondition: 4,5
Disziplin: 4,5
Taktisches Verständnis: 4
Schusstechnik: 5
Killer Instinkt: 4,5
Belastbarkeit: 5
Zukunftsaussichten: 5
Total: Note 4,6