Sans-Papiers drohen mit Hungerstreik Sonntag, 30. Dezember 2001 / 22:52 Uhr aktualisiert: 31. Dezember 2001 / 11:00 Uhr
La Chaux-de-Fonds - Die Sans-Papiers-Kollektive wollen nötigenfalls bis zum Hungerstreik gehen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Dies
beschlossen die am Wochenende in La Chaux-de-Fonds versammelten 150 Delegierten der Sans Papiers.
Transparente der Sans-Papiers: Die Papierlosen drohen mit Hungerstreik, um ihre Forderungen durchzubringen.
Sie bekräftigten ihre Forderung nach einer kollektiven Lösung für
alle Papierlosen. Die Ausschaffungen und Zwangsmassnahmen seien
einzustellen. Notfalls wollen einzelne Sans-Papiers zum Mittel des
Hungerstreiks greifen, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte.
Die Sans-Papiers wollen ausserdem vermehrt mit den Gewerkschaften
zusammenarbeiten und eine Liste der Firmen erstellen, die Sans-Papiers beschäftigen. Auf die Patrons dieser Firmen soll
gegebenenfalls Druck ausgeübt werden, damit diese die
Gesamtarbeitsverträge respektierten.
Im übrigen sei es nicht gerecht, dass die illegal arbeitenden
Menschen bestraft würden, während die illegal handelnden
Arbeitgeber straffrei ausgingen, sagte der Sprecher weiter.
Die Papierlosen und ihre Unterstützer wollen sich ferner auf
nationaler Ebene besser organisieren. So soll ein Organ künftig die
Vertreter der regionalen Papierlosen-Komitees umfassen, ein anderes
Vertreter der Unterstützungskomitees. Beide Instanzen werden
regelmässig zusammentreffen.
(kil/sda)
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