KRIEG/TERROR
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Saudi-Arabien bestreitet Geheimabkommen mit den USA

Montag, 30. Dezember 2002 / 18:30 Uhr

Riad/Kairo - Im Falle eines Irak-Krieges ist die Nutzung der US-Militärstützpunkte in Saudi-Arabien noch nicht klar. Die Regierung in Riad hat die Existenz eines Geheimabkommens bestritten. Saudi-Arabien setzt weiter auf eine politische Lösung.

Entsprechende Berichte über ein Geheimabkommen seien falsch, sagte der stellvertretende saudische Verteidigungsminister Prinz Abdel Rachman bin Abdelasis nach einem Bericht der saudischen Zeitung Okaz. Die Haltung des Königreichs war in diesem Punkt von Anfang an klar, fügte er hinzu.

Die US-Zeitung New York Times hatte am Sonntag berichtet, amerikanische Militärs hätten in den vergangenen Wochen entsprechende Zusagen Saudi-Arabiens in privaten Gesprächen erhalten.

Bei einem Besuch in der sudanesischen Hauptstadt Khartum betonte der saudische Aussenminister Saud Al Feisal unterdessen, die arabischen Staaten wollten bis zuletzt nach einer politischen Lösung suchen, selbst wenn der UNO-Sicherheitsrat die Anwendung militärischer Gewalt ermögliche.

Feisal hatte in der vergangenen Woche betont, sein Land gestatte zwar den USA und Grossbritannien, vom US-Militärstützpunkt Prinz-Sultan aus die so genannte Flugverbotszone im Süden Iraks zu kontrollieren. Dies bedeute jedoch nicht, dass Saudi-Arabien Angriffe auf Irak von seinem Boden aus dulde.

Nach gut einem Monat fast unbehelligter Kontrollen verschärfte sich erstmals der Ton bei den Waffeninspektionen. Die UNO-Waffeninspektoren seien eine Bande, die überfallartig und provokant auftrete, sagte Hussein Mohammed, Direktor einer staatlichen Rüstungsfirma, die kontrolliert wurde.

Die UNO-Waffeninspektoren kontrollierten am Montag mindestens sechs verschiedene Orte in Bagdad und Umgebung, darunter zwei Einrichtungen des Gesundheits- und des Landwirtschaftsministeriums. Zudem besuchten sie an der Grenze zu Iran ein Kommunikationszentrum.

(fest/sda)