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Schaffhauser Kantonsrat gegen Standesinitiative

Montag, 16. August 2004 / 14:21 Uhr

Schaffhausen - Der Kanton Schaffhausen wird sich in Bern nicht mit einer Standesinitiative für mehr Mittel für den Agglomerationsverkehr einsetzen. Eine Motion des Präsidenten der SP Schweiz, Hans-Jürg Fehr, ist im Kantonsrat mit 34 zu 31 abgelehnt worden.

Stadtansicht von Schaffhausen.

Fehr wollte mit Hilfe einer Schaffhauser Standesinitiative die Bestrebungen auf eidgenössischer Ebene unterstützen, Infrastrukturmassnahmen für den öffentlichen Verkehr in den Agglomerationen stärker zu födern. Dafür sollten mehr Mittel als bisher aus Treibstoffzoll- und Mineralölsteuereinnahmen genutzt werden.

Die Kantonsregierung vertrat die Meinung, Standesinitiativen seien prinzipiell ein schwaches Werkzeug, um auf Bundesebene etwas zu erreichen. Eine solche schade aber auch nicht, wenn es darum gehe, eine bereits bestehende Bewegung zu unterstützen. Sie sprach sich deshalb für Fehrs Vorstoss aus.

Zudem hat der Kantonsrat beschlossen, dass die Polizei mehr Möglichkeiten erhält, in Fällen häuslicher Gewalt einzugreifen. Das Kantonsparlament hat in erster Lesung einem Platzverweis und Präventivhaft zugestimmt.

Um den Strafverfolgungsbehörden bessere Möglichkeiten einzuräumen, häusliche Gewalt zu bekämpfen, werden das Polizeiorganisationsgesetz und die Strafprozessordnung geändert. Dadurch wird der Polizei die Möglichkeit eingeräumt, Gewalt anwendende Personen aus der Wohnung und Umgebung zu weisen, die sie mit ihren Opfern teilen.

Dieser polizeiliche Platzverweis kann maximal 14 Tage gelten. Der Untersuchungsrichter kann diese Wegweisung noch einmal um höchstens weitere 14 Tage verlängern.

(bsk/sda)