BOB
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Schnelle Trainings von Bob-Annen nach Kufendeal

Freitag, 15. Februar 2002 / 05:23 Uhr
aktualisiert: 05:55 Uhr

Salt Lake City - Am vorletzten Trainingstag für das olympische Zweierbob-Rennen vom Wochenende war der deutsche Doppel-Weltmeister Christoph Langen zweimal der Schnellste jeweils deutlich vor Martin Annen.

Annen fand lobende Worte für den von Reto Götschi ausgeliehenen Kufensatz. Christian Reich fuhr mit dem eigenen Material zweimal auf Platz 4, wobei Guido Acklin im ersten Durchgang die Bremse etwas zu früh zog. Langen startete zweimal als Erster und fand so besseres Eis vor als die Konkurrenten. Im Rennen muss der bald 40-Jährige auf seinen stärksten Anschieber Marco Jakobs (Oberschenkelzerrung) verzichten und auf Routinier Markus Zimmermann (38) zurückgreifen.

Annen (28) testete erstmals die Kufen von Götschi und kam gut mit ihnen zu Recht, auch wenn er einen Tag nach dem Sturz nicht alle Passagen wunschgemäss erwischte. "Die Fahrten waren in Ordnung, jedoch bei weitem noch nicht perfekt. Aber die neuen Kufen sind wirklich schnell", sagte der Schwyzer.
Reich (35) hatte die Niederlage im "Kufendeal" zu verkraften, legte zwei ordentliche Fahrten in die Bahn und sagte: "Jeder Spitzenpilot hat eigene Eisen, die gut sind. Aber natürlich hätte ich Götschis Kufen gerne genommen. Und ich finde auch, als Bob ´Schweiz 1´ hätte ich Anrecht auf sie. Ich habe Götschi ein meiner Meinung nach faires Angebot von 10 000 Franken gemacht." Annen sagte, bei ihm sei kein Geld im Spiel gewesen: "Das hat der Verband geregelt."

Zu reden gab an der Bahn einmal mehr der Fall Prusis. Aus dem IOC-Labor in Montreal verlautete, der Nandrolonwert des Letten hätte den Grenzwert um das Tausendfache übertroffen und der internationale Bob-Verband FIBT habe dies vertuschen wollen. Derweil fuhren die Letten auf der Olympiabahn in Rennanzügen eine interne Ausscheidung um den Platz in der Startgruppe 2, obschon Prusis eigentlich aus der letzten Gruppe ins Rennen müsste. "Dieser Verband macht uns vor der ganzen Sportwelt lächerlich", sagte Christoph Langen.
(ba/sda)