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«Schwarze Witwen» wegen Mordes gefasst

Donnerstag, 17. April 2008 / 12:43 Uhr

Los Angeles - Der Fall hat alle Zutaten für einen Hollywood-Thriller: Zwei freundlich aussehende, ältere Damen, Versicherungsbetrug in Millionenhöhe und zwei auf mysteriöse Weise ums Leben gekommene Männer. Nun droht den Damen lebenslange Haft.

Beiden Frauen droht eine lebenslängliche Haftstrafe.

Die Geschworenen in dem Aufsehen erregenden Prozess fällten am Mittwoch in Los Angeles gegen die zwei ältere Frauen einen Schuldspruch. Sie befanden die 77-jährige Helen Golay des Mordes an zwei obdachlosen Männern für schuldig, berichtete die «Los Angeles Times».

Ihre zwei Jahre jüngere Freundin und Komplizin Olga Rutterschmidt wurde wegen Verschwörung zum Mord schuldig gesprochen. Auch sie könnte von den Geschworenen noch wegen Mordes verurteilt werden. Beiden Frauen droht eine lebenslängliche Haftstrafe.

Im Mittelpunkt des Prozesses stand der Tod der obdachlosen Männer Paul Vados und Kenneth McDavid, welche 1999 beziehungsweise 2005 von einem Auto überrollt worden waren.

Von Kaltblütigkeit überzeugt

Der Anklage zufolge machten sich die «Schwarzen Witwen» gezielt an Männer in besonders verzweifelter Lage heran und boten ihnen die Finanzdienste «aus Nächstenliebe» an. Mehr als 25 Lebensversicherungen sollen die Frauen abgeschlossen haben, mit denen sie später 2,8 Millionen Dollar einstrichen.

Die beiden Angeklagten hatten jede Schuld zurückgewiesen. Doch schon kurz nach ihrer Festnahme machten sie sich durch einen heimlich aufgezeichneten Streit verdächtig. Zeugen für die Morde gab es nicht, aber die Anklage konnte die Geschworenen von der Kaltblütigkeit der Killerinnen überzeugen.

«Schwarze Witwen» wurden sie in Anlehnung an die Spinnen getauft, die oft ihre Partner auffressen. Es gibt auch einen gleichnamigen Filmklassiker.

(ht/sda)