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Schweizer Mieten europaweit an Spitze

Dienstag, 12. April 2005 / 11:26 Uhr

Zürich - Die Mietkosten in der Schweiz sind in den letzten zwei Jahrzehnten überdurchschnittlich stark gestiegen.

Die Mieten sind der grösste Belastungsfaktor für die Haushalte.

Sie können vor allem einkommensschwache Haushalte in die Armut treiben, wie eine Studie im Auftrag des Mieterverbands zeigt. Von 1982 bis 2004 seien die Mieten um 85 Prozent gestiegen, teilte der Schweizerische Mieterinnen- und Mieterverband Deutschschweiz mit. Die übrigen im Landesindex für Konsumentenpreise enthaltenen Güter nahmen dagegen um 46 Prozent zu.

Damit sind die Mieten der grösste Belastungsfaktor für die Haushalte - weit vor den Steuern und Krankenkassenprämien. Die durchschnittliche Belastung beträgt 20 Prozent. Bei einkommensschwachen Haushalten beträgt sie aber bis 45 Prozent.

Umzug ist kostspielig

Laut der Studie, die von der Zürcher Hochschule Winterthur erstellt wurde, liegen die Schweizer Mieten europaweit an der Spitze. Sie sind doppelt so hoch wie der Durchschnitt der 25 EU-Staaten. Im Vergleich zu Deutschland und Frankreich müssen Schweizer Mieter kaufkraftbereinigt 60 bis 70 Prozent mehr bezahlen.

Unterschätzt werden laut Studie die Umzugskosten. Ein Wohnungswechsel sei äusserst kostspielig. Für die Schweizer Mieter betragen sie insgesamt 1,2 bis 1,5 Milliarden Franken pro Jahr, für die Vermieter sind es rund 800 Millionen Franken. Das entspricht rund 0,5 Prozent des Bruttosozialprodukts.

(rp/sda)


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