GESUNDHEIT
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Schweizer Rekruten kiffen wie noch nie

Donnerstag, 27. Juni 2002 / 23:19 Uhr

Bern - Die Frühjahrs-Rekrutenschulen stellten einen neuen Kifferrekord auf. 323 Rekruten, Unteroffiziere und Offiziere wurden als Kiffer enttarnt - 61 mehr als im Vorjahr.

323 junge Männer - Rekruten, Unteroffiziere und Offiziere - sind während der diesjährigen Frühjahrs-Rekrutenschulen wegen Cannabis-Rauchens verwarnt oder in Arrest gesetzt worden. Das sind 61 mehr als in der gleichen Vorjahresperiode.

Insgesamt ist die Zahl der Disziplinarmassnahmen in diesem Frühling auf 632 gegenüber 771 im Vorjahr gesunken. Das Verhältnis der wegen des Konsums weicher Drogen verhängten Strafen gegenüber dem Total der Sanktionen blieb praktisch gleich mit 41,89 Prozent gegenüber 41,46 Prozent im Frühling 2001. 1978 betrug diese Quote bloss 6,6 Prozent.

Heer-Sprecher Marco Oswald geht vor Beginn der Sommer-RS am 15. Juli davon aus, dass 35 bis 40 Prozent der jungen Leute regelmässig Hanf rauchen. Die Schulkommandanten würden die Rekruten bereits am ersten Tag daran erinnern, dass Drogenkonsum verboten sei.

Nach der Entdeckung von Kokainkonsum von Offizieranwärtern Anfang Mai hatte Ausbildungschef Jacques Dousse eine Reihe von Rundtischgesprächen mit Suchtexperten veranlasst. Eine erste Bilanz sowie Massnahmen würden im Juli bekannt gegeben, sagte Oswald.
Die einschlägige Arbeitsgruppe der Armee befasst sich auch mit Vorschlägen im Falle einer Legalisierung von Cannabis. Man werde dannzumal in der Armee wahrscheinlich die gleiche Regelung einführen wie für Alkohol, sagte der Sprecher.
(ba/sda)