Schweizer Volk lehnt Einheitskrankenkasse ab Freitag, 2. Februar 2007 / 18:26 Uhr
Bern - Wäre bereits letzten Sonntag über die Initiative für eine Einheitskrankenkasse abgestimmt worden, hätten 36 Prozent Ja gestimmt und 46 Prozent Nein. 18 Prozent waren unentschlossen.
Heute würden die Stimmbürger eher ein Nein einlegen.
Dies sind die Hauptergebnisse einer Umfrage der SRG SSR idée suisse im Vorfeld der Eidgenössischen Abstimmung vom 11. März über das linke Volksbegehren. Das Forschungsinstitut gfs.bern führte sie zwischen dem 22. und 27. Januar bei 1269 Stimmberechtigten in allen Landesteilen durch. Die Resultate wurden am Freitag veröffentlicht.
Gemäss der Erhebung hätten in der Deutschschweiz 52 Prozent der Befragten die Initiative abgelehnt. 31 Prozent waren dafür und 17 Prozent noch unentschlossen.
Besser schneidet das Volksbegehren in der Romandie ab, obwohl der Anteil Unentschlossener noch hoch ist. Hier hätten 44 Prozent Ja und 28 Prozent Nein gestimmt. 28 Prozent konnten sich noch nicht festlegen.
Eine Mehrheit für das Volksbegehren ergab die Umfrage in der italienischsprachigen Schweiz. Hier wollten 57 Prozent für die Vorlage stimmen und 23 Prozent dagegen. 20 Prozent waren noch unentschlossen.
Eher schlechte Erfolgsaussichten
Volksinitiativen geniessen zu Beginn des Abstimmungskampfes in der Regel viel Sympathie, verlieren aber bis zum Urnengang jeweils an Zuspruch. Da die Initiative zur Einheitskasse fünf Wochen vor dem Abstimmungstag eine Nein-Tendenz verzeichnet, stufen die Autoren der Umfrage deren Erfolgsaussichten als eher schlecht ein.
Die Stimmabsichten nach Parteibindungen entsprechen durchgehend den Parolen, welche die Parteigremien herausgegeben haben. Bei der SP-Wählerschaft ist mit 51 Prozent Ja eine Mehrheit für die Initiative festzustellen, 28 Prozent sind dagegen und 21 Prozent unentschlossen.
Die Wählerschaften von CVP, FDP und SVP lehnen die Initiative ab. Am Stärksten fällt das Nein mit 67 Prozent (24 Prozent Ja) bei der FDP aus, gefolgt von der CVP mit 62 Prozent Nein (25 Prozent Ja) und der SVP mit 57 Prozent Nein (30 Prozent Ja).
Bei der Gruppe ohne Parteibindung lehnen 41 Prozent die Initiative ab. 33 Prozent sind dafür, und 26 Prozent sind noch unentschlossen.
(smw/sda)
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