GESELLSCHAFT
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Security im Visier der Genfer Parteien

Dienstag, 20. Juli 2004 / 19:49 Uhr

Genf - Die Ausschreitungen an einem Fussballmatch am Samstagabend in Carouge GE haben Folgen auf politischer Ebene. Die Genfer Parteien wollen mit einer Motion die Ausbildung der Sicherheits-Angestellten verbessern.

Die Security ging zu hart gegen die Fans vor.

Die Bilder des Fans, der mit einem Plakat aufs Spielfeld lief und dabei von Sicherheitsleuten niedergeknüppelt wurde, wurden via den TV-Sender Euronews in ganz Europa ausgestrahlt. In Genf beklagte die CVP an einer Medienkonferenz die mangelnde Kontrolle bei der Ausbildung von Sicherheits-Angestellten.

Deren Ausbildung ist im Rahmen eines interkantonalen Konkordates geregelt. Die von der CVP lancierte und von allen Parteien unterzeichnete Motion verlangt, dass die Ausbildung der Sicherheits-Angestellten kontrolliert und in einem Ausbildungsbüchlein bestätigt werden muss.

Der Vorstoss dürfte in Kürze im Kantonsparlament zur Sprache kommen. Die Kantonsregierung soll aufgefordert werden, die Sache auf Westschweizer Ebene voranzubringen. Für Yves Berchten, Regionaldirektor von Protectas Genf, geht die Motion in die richtige Richtung.

Berchten wies aber die Kritik an vermeintlichen Lücken in der Ausbildung zurück. Diese umfasse alle Bereiche des Berufs: von juristischen über ethischen Fragen bis hin zum Umgang mit Waffen. Die Protectas-Ausbildung gehe über den Durchschnitt von 20 Stunden hinaus.

Die Vereinigung Schweizerischer Sicherheitsunternehmen hat 2001 einen eidgenössischen Ausweis für Sicherheitsangestellte geschaffen. Anwärter auf das Brevet müssen eine vierjährige Erfahrung in der Branche vorweisen können.

Protectas, die am Match vom Samstag für die Sicherheit zuständig war, führt den Zwischenfall auf Nichtbeachtung interner Einsatzregeln und unprofessionelles Verhalten eines Mitarbeiters zurück. Der Betreffende wurde fristlos entlassen. Protectas beschäftigt in der Westschweiz 750 Angestellte, wovon 450 in Genf.

(rr/sda)