IRAK
Anzeige
Sieben Chinesen entführt - Waffenstillstand verlängert

Montag, 12. April 2004 / 07:29 Uhr

Hongkong/Bagdad - Während in Falludscha die Waffenruhe bis Montagmorgen verlängert worden, wurden in Irak offenbar weitere Ausländer entführt. Diesmal sollen sieben Chinesen in die Gewalt bewaffneter Entführer geraten sein.

Die Lage im Irak bleibt angespannt.

Das die amtliche staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf einen chinesischen Diplomaten in Bagdad. Die Chinesen seine möglicherweise bei Falludscha entführt worden. Am Dienstag wollte US-Vizepräsident Dick Cheney in Peking eintreffen.

In Irak befinden sich mehrere Ausländer in Geiselhaft, unter ihnen drei Japaner. Meldungen über ihre Freilassung wurden wieder zurückgezogen. Stattdessen sollen die Entführer erneut mit ihrer Ermordung gedroht haben, sollte Japan nicht seine Truppen abziehen.

Wie viele Ausländer wurden entführt?

Mindestens acht Ausländer wurden nach El Dschasira-Angaben auf freien Fuss gesetzt. Kurz zuvor war ein Brite freigelassen worden. Wieviele Ausländer insgesamt in Irak entführt wurden, ist unklar.

Unklar blieb auch das Schicksal der beiden vermissten deutschen Sicherheitsbeamten. Es sei mit hoher Wahrscheinlichkeit von ihrem Tod auszugehen, sagte eine deutsche Aussenministeriumssprecherin. Laut einem ARD-Bericht soll der deutschen Botschaft in Bagdad ein Video mit Bildern der Leichen der Männer zugespielt worden sein.

Lage in Falludscha entspannt sich

In der Sunniten-Hochburg Falludscha scheint sich die Lage etwas zu entspannen. Die Waffenruhe sei bis Montagmorgen um 08.00 Uhr MESZ verlängert worden, sagte ein irakischer Vermittler. Damit solle mehr Zeit für die Verhandlungen gegeben werden.

Beide Seiten hätten Zusagen gemacht. Zuvor hatten die US-geführten Truppen den Aufständischen einen bedingungslosen Waffenstillstand angeboten.

Waffenruhe von beiden Seiten missachtet

Die ursprünglich für zwölf Stunden vereinbarte Waffenruhe sei von beiden Seiten mehrmals missachtet worden, sagte der Vermittler weiter. Es habe Verletzte gegeben. Laut US-Angaben wurden in Falludscha zwei US-Soldaten von einem Heckenschützen angeschossen. Zudem sei ein Iraker bei einem Strassenkampf getötet worden.

Bei Bagdad wurde ein US-Militärhelikopter abgeschossen. Die zweiköpfige Crew sei dabei umgekommen, sagte ein Militärsprecher. In Kirkuk wurden bei Kämpfen mindestens drei Iraker getötet und sechs verletzt.

(rp/sda)