Simbabwe: Gericht hebt Räumungsaufforderung gegen Farmer auf Mittwoch, 28. August 2002 / 19:23 Uhr
Harare - Der Oberste Gerichtshof von Simbabwe hat die Räumungsaufforderungen gegen 54 weisse Farmer aufgehoben. Die Anordnungen der Regierung seien wegen Verfahrensfehlern für nichtig erklärt worden, sagte ein Anwalt der Landbesitzer.
Rund zwei Drittel der geschätzten 2900 betroffenen weissen
Landwirte widersetzten sich bislang den wiederholten Aufforderungen
von Präsident Robert Mugabe, ihre Ländereien zu verlassen. Mugabes
Landreform und ihre Umsetzung werden international scharf
kritisiert. Die Regierung hatte ein Ultimatum gesetzt, wonach die
Farmer bis zum 8. August ihre Höfe räumen sollten.
Simbabwe galt bis in jüngste Zeit als Kornkammer Afrikas. Seit
Mugabes Landreform vor zwei Jahren wurde die Ernte durch die
Besetzung von Farmen weisser Grossgrundbesitzer durch Mugabes
Anhänger massiv behindert.
Mugabe will die Ländereien an die schwarze Bevölkerung zurückgeben,
viele - vor allem Oppositionelle - warten jedoch noch immer auf ein
Stück Land. Die drastischen Massnahmen zur Umsetzung der Landreform
werden international scharf kritisiert. Mugabe begründet die
Hungersnot in seinem Land mit der anhaltenden Dürreperiode. (ms/sda)
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