Sommer-Sintflut überschwemmt Städte in Europa Dienstag, 13. August 2002 / 15:35 Uhr
Passau/Prag/Wien - Die Sommer-Sintflut hat am Dienstag einen neuen
Höhepunkt erreicht und mehreren Städten Rekord-Fluten gebracht. In
Passau steht das Wasser so hoch, wie seit 48 Jahren nicht mehr.
Die Durchflussmengen der Donau werden Werte wie beim schweren
Hochwasser 1954 erreichen, hiess es beim hydrographischen
Zentralbüro. Die Auswirkungen der aktuellen Flut seien aber wegen
des deutlich verbesserten Hochwasserschutzes weit geringer als
damals.
Beim Hochwasser 1954 sei in Wien eine Durchflussmenge von
9600 Kubikmetern registriert worden. Am Dienstagmittag waren es
9500 Kubikmeter, ein Anstieg auf 10 500 Kubikmeter wurde
prognostiziert.
In Prag werden die schlimmsten Überschwemmungen seit 112 Jahren
erwartet. Seit den frühen Morgenstunden haben Tausende Tschechen
ihre Wohnungen im Umkreis der Moldau verlassen. Bisher kamen in
Tschechien sieben Menschen in den Fluten ums Leben.
Trotz des Hochwassers in Tschechien gehen polnische Experten bisher
nicht von einer Gefährdung ihres Landes aus. Am Dienstag waren in
Schlesien einzelne Bauernhöfe, Felder, Keller und Strassen
überschwemmt.
Für die kommenden Tage haben Meteorologen im Südwesten Polens
anhaltende Regenfälle angekündigt. Die Wasserstände der Oder und
ihrer Nebenflüsse sind hoch, aber nicht bedrohlich.
In Süditalien haben die jüngsten Unwetter Fragmente antiker Statuen
an Land gespült. Es handelt sich um zwei grössere Marmorstücke aus
der «Villa di Nerone» (1.Jh. n.Chr.) südlich von Rom, die heute
teilweise unter der Meeresoberfläche liegt. Die «Villa di Nerone»
war der Sommersitz der römischen Kaiser. (ms/sda)
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