KRIEG/TERROR
Anzeige
Spanien bescheinigt Libyen Fortschritte bei Normalisierung

Donnerstag, 18. September 2003 / 18:31 Uhr
aktualisiert: 18:48 Uhr

Tripolis - Der spanische Ministerpräsident hat als erster Regierungschef eines westlichen Staates nach Aufhebung der UNO-Sanktionen Libyen besucht. Er bescheinigte dem Land Fortschritte bei der Rückkehr in die internationale Staatengemeinschaft.

Der spanische Regierungschef José María Aznar.

Der spanische Regierungschef José María Aznar sagte, Libyen sei dabei, zu einem Faktor der Stabilität und der Sicherheit zu werden.

Spanien betrachtet Libyen als einen wichtigen Partner, erklärte Aznar nach einem Treffen mit seinem libyschen Amtskollegen Shoukri Ghanem. Die Bedingungen seien jetzt gut, um die wirtschaftlichen Beziehungen zu verstärken und gegenseitige Investitionen zu tätigen.

Ghanem hielt fest, dass der Besuch Aznars die bilateralen Beziehungen, aber auch die libysch-europäischen Beziehungen stärke. Libyen habe einen Privatisierungsplan lanciert und den Weg für ausländische Investoren frei gemacht.

Nach spanischen Radioberichten wies Aznar darauf hin, dass Tripolis zum Kampf gegen den Terrorismus entschlossen sei. Libyen habe zudem Reformen zur Liberalisierung und zur Öffnung der Wirtschaft eingeleitet.

Für Aznar ging es bei dem Treffen in der libyschen Hauptstadt auch darum, die Investitionsmöglichkeiten für spanische Unternehmer in dem nordafrikanischen Staat zu verbessern.

Der Weltsicherheitsrat hatte am Freitag die Sanktionen gegen Libyen nach elf Jahren aufgehoben. Die Regierung in Tripolis hatte zuvor die Verantwortung für den Bombenanschlag auf ein PanAm-Flugzeug über dem schottischen Lockerbie im Dezember 1988 übernommen und damit begonnen, die 270 Opferfamilien mit je zehn Millionen Dollar zu entschädigen.

(bert/sda)