KRIEG/TERROR
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Sportler gedenken der Terroropfer

Mittwoch, 11. September 2002 / 18:20 Uhr

Berlin - Sportler in aller Welt haben am Jahrestag der Anschläge des 11. September mit symbolischen Gesten der Terroropfer in den USA gedacht.

Mit einer Schweigeminute wollten Spieler und Zuschauer bei den fünf Mittwoch-Spielen der Fussball-Bundesliga ihr Mitgefühl zum Ausdruck bringen. In den acht Begegnungen der Premier League und in den spanischen Cup-Spielen ruhte der Ball ebenfalls für kurze Zeit. Die englischen Profis wollten mit schwarzen Armbinden spielen.

Den Anfang machten die Segler am anderen Ende der Welt. In der neuseeländischen Metropole Auckland wehten die Flaggen gestern auf Halbmast. Dort startet am 1. Oktober die Herausforderer-Regatta zum America's Cup. Der viermalige Cup-Sieger Dennis Conner (USA) zog aus Solidarität ein 375 Quadratmeter grosses Sternenbanner über seinem Camp auf.

In der Vuelta in Spanien drehte sich am Mittag für eine Minute kein Rad. Vor dem Start zur 5. Etappe der Spanien-Rundfahrt von El Ejido in die Sierra Nevada verharrten alle 201 Radprofis und die Begleiter bei einer Schweigeminute. Als die amerikanische Nationalhymne verklungen war, setzte sich das US-Postal-Team an die Spitze des Feldes. An den Begleitfahrzeugen wehten schwarze Trauerbänder.

Auch in Amerika gedachten Sportler am 1. Jahrestag der verheerenden Anschläge der Opfer und brachten ihr Mitgefühl gegenüber den Angehörigen zum Ausdruck. Der Spielbetrieb in der Major League Baseball (MLB) wurde um 21.11 Uhr Ortszeit auf allen 15 Feldern unterbrochen. «Wir werden diesen ersten Jahrestag mit tiefer Trauer und grossem Schmerz empfinden», versicherte MLB- Direktor Bud Selig.

Hobby-Fussballer Michael Schumacher wurde zu einem Benefizspiel zwischen Formel-1-Fahrern und einem Fussball-Team in Mailand erwartet. Die Begegnung fand unweit von Monza statt, wo am Sonntag der Grand Prix von Italien ausgetragen wird. Der fünfmalige Weltmeister hatte sich im Vorjahr vehement dagegen ausgesprochen, das Rennen fünf Tage nach den Terrorattacken in New York und Washington auszutragen.

Schon in den vergangenen Monaten gab es viele bewegende Beispiele der Anteilnahme. So wehte die berühmte Ground-Zero-Flagge bei der Super Bowl des American Football in New Orleans, bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City und bis vor kurzem beim US Open der Tennis-Profis in Flushing Meadows.
(ms/sda)