Sprinter verpassten in Colombier EM-Limite Samstag, 6. Juli 2002 / 23:12 Uhr
Colombier - Martina Feusi und Daniel Dubois haben am ersten Tag der
Schweizer Leichtathletik-Meisterschaften in Colombier die Titel im
Sprint gewonnen. Beide verfehlten allerdings klar die angestrebte
Limite für die Europameisterschaften in München.
 Sprinter Daniel Dubois.
«Ich bin enttäuscht. Der Titel war das Minimalziel», sagte der
31-jährige Dubois. Nach einer erfolgreichen Hallensaison schien
eine Teilnahme in München realistisch, zumal er vergangene Saison
die geforderten 10,30 auf die Bahn gelegt hatte. Doch 10,44 im
Halbfinal (Saisonbestleistung egalisiert) und 10,51 im Endlauf
deckten Dubois' Limiten klar auf.
Zum Verhängnis wurde ihm wohl die Adduktoren-Verletzung in der
Leiste, die er sich vor zwei Wochem beim Europacup in Sevilla
mitten in der Wettkampfphase zugezogen hatte. Das dritte 100-m-Gold
in Serie und die siebente Sprintmedaille insgesamt dürften ein
schwacher Trost sein.
Martina Feusi, im Winter noch überraschend Halbfinalistin an den
Hallen-EM in Wien über 60 m, wurde in bescheidenen 11,80
Nachfolgerin der zurückgetretenen Mireille Donders. Die Horgenerin
gilt als hervorragende Starterin, doch die für internationales
Nivea erforderliche Endschnelligkeit bringt sie nicht auf die Bahn.
23 Hundertstel fehlten letztlich in dieser Saison für das Ticket
nach München.
Noch zwei Chancen
Stabhochspringerin Petra Pechstein, die vor fünf Wochen den
Schweizer Rekord ausserhalb eines Qualifikations-Wettkampfes für
die EM auf 4,20 verbessert hatte, gab sich nach ausgeheilter
Knöchelverletzung trotz mässigen 3,90 m zuversichtlich. Sie sei
jeweils zu nahe an den Einstichkasten gelangt und deshalb nicht
höher gesprungen. Der Verband gewährt der Baslerin zwei
Möglichkeiten, die EM-Limite (4,15) nachträglich zu erfüllen. Am
20. Juli in Cuxhaven (De) oder eine Woche später in Leverkusen will
Pechstein die Chance nutzen. EM-Teilnehmerin Nadine Rohr gewann den
Titel mit 4,10. Sie scheiterte anschliessend an der Rekordhöhe von
4,25 knapp.
Fischer wieder nicht am Start
Wie schon am Dienstag in Lausanne gab 1500-m-Läuferin Sabine
Fischer auch für die Schweizer Meisterschaften kurzfristig Forfait.
Nach dem Einlaufen am Morgen traten im Gesäss erneut Schmerzen auf.
Verbandsartz Andreas Gösele wird die Olympia-Neunte am
Sonntagmorgen untersuchen. Noch gleichentags entscheidet das Duo
über den weiteren Saisonverlauf. Die von der früheren
Spitzenläuferin Cornelia Bürki trainierte Primarlehrerin liess
bereits durchblicken, dass die Europameisterschaften nicht mehr in
ihrem Blickfeld seien.
Titelverteidigungen gelangen nebst Dubois EM-Teilnehmer Martin
Stauffer im Hochsprung mit dem 14. Meisterschafts-Gold (Freiluft
und Halle) in Serie, Speerwerferin Catherine Manigley (BTV Aarau)
und Diskuswerfer Peter Müller. Die Saisonbestleistungen gingen
nebst Dubois auf das Konto von Mehrkämpferin Simone Oberer im
Weitsprung (6,19), Lucas Weber im Dreisprung (15,25) und Müller im
Diskus (52,76). (sda)
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